Harakiri ist ein
japanisches Selbstmordritual, das sich im 12. Jahrhundert zur Zeit der
Samurai entwickelte. Der Samurai lebte immer auf den nächsten Kampf hin, bei dem der kleinste Fehler stets seinen Tod hätte bedeuten können. Deshalb betrachtete der Samurai jeden Tag als seinen letzten.
Das Wort
Hara bedeutet
Bauch und
Kiri steht für
öffnen.
Harakiri ist in seiner Bedeutung mit dem Wort
Seppuku gleichzusetzen.
Seppuku bedeutet
glücklicher Abschied. Beide Wörter beziehen sich auf den japanischen Selbstmord.
Bei dem Selbstmordritual kniet sich der Samurai auf ein Kissen nieder, lässt sein Kimono vom Oberkörper runtergleiten und sammelt zum letzten Mal seinen Geist. Daraufhin zieht er das
Wakizashi Schwert aus der Scheide und stößt es in die linke, untere Seite des Bauches, um mit einem waagrechten Schnitt die Bauchdecke zu öffnen. Als besonders gelungen galt, wenn der Samurai das Ritual noch mit einem nach obern geführten Schnitt beenden konnte. Meist folgte darauf die von einer anderen Person durchgeführte Enthauptung. Es war zudem Tradition, dass Familie, Freunde und Bekannte als Zeugen dem Harakiri Ritual beiwohnten.
Harakiri wurde entweder auf freiwiliger Basis oder aufgrund eines Befehls des Herren verübt. Die drei gängigsten waren
Junshu, Kanshi und
Sokotsu-shi.
- Junshu heißt verschwenderisch und wurde praktiziert, wenn der eigene Herr verstorben ist. Mit Harakiri folgte ihm der Samurai in den Tod.
- Kanshi wurde aus Protest verübt. Wenn der Samurai bei den Versuchen seinen Herrn zu beeinflussen oder zu überzeugen gescheitert ist, blieb ihm nur noch übrig Harakiri zu verüben.
- Sokotsu-shi war die wohl bekannteste Ursache für Harakiri. Es wurde von den Samurai verübt, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Es diente sozusagen als Widergutmachung und Selbstbestrafung.