Schon immer glaubten die Menschen an den besonderen Einfluss des Mondes auf sie selbst, aber auch auf die Pflanzen und die Tierwelt. Somit soll der Mond, und vor allem der Vollmond, den Rythmus des Menschen, des Tieres, Pflanze und sogar der chemischen Vorgänge bestimmen. Aber entspricht das wirklich der Wahrheit?
Unbestritten ist, dass der Mond einen wichtigen Einfluss auf die Erde hat. Funde früherer Fossilien zeigen zum Beispiel auf, dass der Mond mit der Zeit die
Rotation der Erde verlangsamt hat. Früher waren die Tage um einiges kürzer. Die langsamere Rotation ist aber wesentlich für das Wetter so wie wir es heute kennen. Die
Temperaturunterschiede und die
Wolkenbildung wie sie heutzutage möglich sind wären mit einer so schnellen Umdrehung der Erde (nur wenige Stunden), wie es damals der Fall war, nicht möglich.
Auch die
Gezeiten auf der Erde hängen mit dem Mond zusammen. Durch diese Gezeitenwirkung durchläuft der Mond den flüssigen Erdkern, was dazu führte, dass die Erde ein sehr starkes
Magnetfeld aufbauen konnte und uns dadurch vor der agressiven Strahlung der Sonne und des Kosmos schützt. Zudem stabilisiert der Mond die
Erdachse und verhindert somit allzu große geologische Schwankungen. Dieser Umstand macht das Leben auf der Erde erst möglich.
Dass sich aber der Mond in einer besonderen Weise auch Menschen oder Tiere auswirkt, konnte in den bisherigen Studien nicht nachgewiesen werden.
Die Wirkung des Mondes wird durch zwei wesentliche Faktoren bestimmt - die
Ausdehnung des Lichts, je nach Phase des Mondes, und seine
Gravitationskraft, die konstant ist.
Oft wird behauptet, dass diese Ausdehnung des Lichts, vor allem wenn der Mond voll ist, einen Einfluss auf uns ausübt. Tatsächlich ist es so, dass sich
Insekten am Licht des Mondes orientieren. Der Vollmond ist ihnen eine Navigationshilfe. Deshalb kann man auch beobachten, dass sie wie wild um Laternen oder andere Lichtquellen herumschwirren. Auch
Kalmare legen ihre Eier bevorzugt in der Vollmondnacht, damit alle Kalmare auf einmal schlüpfen. Dies erhöht ihre Überlebenschance.
Bei höher entwickelten Organismen hat dies jedoch keine Bedeutung, da sich diese durch Laute, Verhalten, Farben, im Falle eines Menschen auch durch Sprache, verständigen können.
Keine der repräsentativen Studien konnte bis jetzt belegen, dass bei Vollmond mehr Verbrechen passieren, die Menschen allgemein agressiver wären oder dass der
Vollmond uns am Einschlafen hindere. Diese Wahrnehmung ist eher
subjektiv. Mit dem was wir sehen, in diesem Fall ist es der Vollmond, stellen wir einfach schneller eine Verbindung her. Hatten wir also in einer Vollmondnacht viel Stress auf der Arbeit, z. B. als Polizist oder in der Gastronomie, dann schieben wir es auf den Vollmond und beachten dabei nicht, dass wir in den Nächten ohne Vollmond vielleicht genauso viel Stress hatten. Aber da haben wir den Mond eben nicht gesehen.
Es konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden, dass das Mondlicht Einfluss auf das Wachsen von Pflanzen oder das Fressverhalten der Tiere oder gar auf chemische Vorgänge hätte.
Eigentlich muss man nur ganz logisch überlegen, dass wenn es tatsächlich so wäre, dass die
Rythmen, die auf der Erde stattfinden vom Mondlicht und seiner Ausdehnung abhängig wären, dann in der heutigen Zeit, wo doch durch das elektrische Licht und dessen andauernde Präsenz, alles aus dem Takt geschmiesen wäre.