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Welcher Wein passt zu welchem Gericht und Anlass ? - Eine kleine Weinschule

09 Jun
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Es ist ein alter Brauch, welcher sich seine Jugendlichkeit erhalten hat: Zu einem festlichen Anlass gehört ein feiner Wein. Ob ein Roter, Weisser oder ein zarter Rosé hängt von den Speisen ab, denn hierbei geht es um eine möglichst harmonische Paarung.
Der edle Tropfen beflügelt die feinen Geschmacksnuancen der kulinarischen Köstlichkeiten und erweist sich bei besonders mutigen Kombinationen auch als geschmacksintensiver Gegenpart. Es stellt sich also immer wieder die Frage: Welcher Wein passt zu Käse, Geflügel, Fisch, Salaten, Suppen und Desserts?


Das bewährte Reglement - der Wein passt zum Essen


Rotwein zu Käse, Weißwein zu Fisch und Rosé (oder auch Rotwein) zu Pasta sind gängige Kombinationen, die sich durchaus bewährt haben. Allerdings besitzen Weine heutzutage mehr geschmackliche Facetten als zu jener Zeit, als diese Regeln aufgestellt wurden. Zudem ist die Experimentierfreude der Winzer und der Weintrinker seit jener Zeit enorm gestiegen. Und so ist die Weinauswahl nach Farben eine handfeste Orientierungshilfe, die jeder durch Probieren erlernen und verfeinern kann. Schnell findet sich dabei die Erkenntnis ein, dass es die Geschmackstypen der Weine sind, die zum Erfolg bei der optimalen Auswahl führen.

Die Vielzahl an Attributen


Weine werden stets recht blumig beschrieben. Sie sind kräftig, charakterstark, weich, samtig, fein, charmant, intensiv, voll, mild, harmonisch, frisch oder knackig. Und auch Attribute wie spritzig, ausgewogen, vollmundig, leicht, voll und herzhaft beschreiben die unterschiedlichen Geschmackstypen der Rebensäfte auf sehr treffende Weise. Aber welcher Wein verkörpert die beste Wahl?

Sechs Untergruppen mit jeweils einem klassischen Vertreter sind eine passable Einstiegshilfe in die Welt der Weine:
  • Weißweine mit spritzigem Charme (Riesling)
  • Weißweine mit ausgewogenem Charakter (Weißburgunder)
  • Weißweine mit vollmundigem Bouquet (Gewürztraminer)
  • Roséweine und leichte Rotweine (Zweigelt, Burgunder)
  • Rotweine mit voller Note (Merlot)
  • Rotweine mit herzhaften Aromen (Cabernet Sauvignon)


Von weißem Wein


Zu den Lieblingen des leichten Küchenstils zählen Meeresgetier wie Fisch und Muscheln, Salat und Pasta oder Sushi. Diese Gerichte gehen eine besonders harmonische Verbindung mit spritzigen Weißweinen ein. Deren Aromen reichen von Apfel, Pfirsich, Zitrusfrüchten bis hin zu mineralischen Noten. Bei der leichten Küche werden die Zutaten besonders schonend gegart und der feine Lachs, die köstliche Pasta oder der frische Salat überzeugen mit ihren feinen Aromen. Neben Riesling sind auch Chablis, Grüner Veltliner oder Sauvignon Blanc mit einer Serviertemperatur von 8 bis 10 °C eine gute Wahl.

Ausgewogene Weißweine überraschen mit Aromen von reifen Birnen und Äpfeln, haben Nuancen von Mandeln und weißen Blüten. Sie besitzen eine milde Säure und sind dennoch von eher süßem Charakter mit einem Hauch von Mandeln oder Nüssen. Ihre große Zeit kommt immer im Frühjahr, denn sie sind die idealen Begleiter für delikate Spargelgerichte, Kochschinken, gedünstetem Lachs und für nahezu jede Art von Süßwasserfisch. Ihre besten Seiten zeigen Weißburgunder, Silvaner und Soave bei 10 bis 14 °C.

Auch einige Weißweine zeigen einen ausgeprägten Hang zur Individualität. Ihr Bouquet ist beeindruckend und Aromen von tropischen Früchten, Honig, Vanille, Dörrobst und Gewürzen harmonieren hervorragend mit den Speisen der scharf-würzigen Küche Asiens und allen Gerichten mit süß-saurem Charakter. Selbst als Begleiter einer pikanten Kürbissuppe macht ein weißer Wein mit Charakter eine sehr gute Figur. Als vollmundige Weißweine sind Chardonnay, Riesling-Spätlesen, Gewürztraminer und Grauburgunder gute Kombinationspartner von Ente und Gans. Serviert werden sie bei Temperaturen von 12 bis 14 °C.


Von rotem Wein


Roséweine und leichte Rote überzeugen mit fruchtigen Aromen und bei Temperaturen zwischen 10 und 14 °C. Zu ihrer Charakteristik gehören intensive Erdbeer-, Himbeer- und Sauerkirschnoten, die am Gaumen leicht, fruchtig und mit lebendiger Säure überraschen. Kalbsfleischgerichtee, Kaninchen, Pizza und Pasta mit kräftigen Soßen sowie kross Gebratenes und geräucherter Fisch gehen mit Burgunder, Zweigelt und Chianti eine interessante und geschmacksintensive Liaison ein. Ähnlich wie die vollmundigen Weißweine fügen sie den korrespondierenden Speisen eine eigene Note hinzu.

Volle Rotweine wie Merlot, Rioja, Zinfandel oder Nero dʿAvola reflektieren dunkle Früchte wie Pflaumen oder Brombeeren, würzige Aromen von Kaffee, Zimt und Schokolade gekrönt von tiefer Süße. Jede Art von Schmorgericht und kräftige Soßen mit karamelligen Aromen harmonieren mit den vollen Rotweinen. Sie entfalten bei Serviertemperaturen von 12 bis 16 °C ihre volle Geschmackspalette und fühlen sich in Gesellschaft von dunklem Fleisch wie Rind besonders wohl.

Bordeaux, Barolo, Montepulciano und Cabernet Sauvignon haben eine kräftiges und charakterstarkes Herz. Ganz tief in diesen herzhaften Rotweinen schlummern dunkle Früchte wie schwarze Johannisbeeren und Holunder. Hin und wieder zeigen sie Anklänge von wohl duftendem Leder, würzigem Waldboden und überraschen mit zartem Veilchenakzent. Serviertemperaturen zwischen 14 und 18 °C gelten als optimale Wahl, die diesen speziellen Rotweinen zur Entfaltung verhelfen. Die sie begleitenden Speisen dürfen ebenso herzhaft sein: deftige Schmorgerichte, dunkles Fleisch, Geräucherte und Gegrilltes.


Von schäumendem Wein


Es gibt unter den Weinen dieser Welt nur einen, der sich als ultimativer Begleiter zu jedem Menü, zu jeder Speise und zu jedem Anlass beweisen konnte: Champagner. Allerdings wirft selbst er bei kulinarischen Extremen von intensiver Schärfe, überwältigendem Käse und einem Übermaß an Gewürzen das Handtuch. Er duldet eben keinen Widerspruch.
Der feine, französische Schaumwein ist als herbe Variante (Champagner brut) eine hervorragende Wahl als Aperitif und zum Essen und als trockener (sec) oder halbtrockener (demi-sec) Tropfen begleitet er süße Desserts. Seine ideale Serviertemperatur liegt zwischen 6 und 9 °C.
Als Kulturgut der besonderen Art genießt Champagner schon aufgrund der begrenzten Anbaufläche und der aufwendigen Herstellung seinen Luxusstatus vollkommen zu Recht. Aber auch er hat unter den Schaumweinen aus anderen Regionen und Ländern inzwischen starke Mitbewerber, die ihm das Leben mitunter schwer machen. In Deutschland sind es vor allem Winzersekte aus heimischer Herstellung, die als Qualitätsschaumwein in kleiner Auflage dem edlen Franzosen den Schneid abkaufen können.
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