Warum sind ETFs so beliebt?
ETFs sind derzeit in aller Munde. Aufgrund der einfachen Zugänglichkeit haben sogar
Millennials diese Fonds als Möglichkeit der Geldanlage für sich entdeckt. Kein Wunder, dass zahlreiche Trading-Apps und Broker um die junge Kundschaft wetteifern.
Was ist dran am ETF-Hype?
Was sind ETFs genau?
Eine
ETF Erklärung für Anfänger: Die Abkürzung ETF steht für "Exchange Traded Funds", was übersetzt so viel wie börsengehandelter Fonds bedeutet. ETFs sind eine spezielle Variante der Investmentfonds. Allen Fonds ist gemein, dass viele Anleger in einen gemeinsamen Topf einzahlen.
ETFs vereinen dabei Aspekte von klassischen Fonds und herkömmlichen Aktien. ETFs bilden ebenfalls einen bestimmten Index, einen Sektor, eine Ware oder einen anderen Vermögenswert ab – im Gegensatz zu Investmentfonds können ETFs aber an Wertpapier-Börsen gekauft oder verkauft werden, wie eine normale Aktie.
Riesige Auswahl an ETFs
Die ETF-Branche ist seit ihrer Gründung in den 1990er-Jahren regelrecht explodiert. In nur 30 Jahren ist das von der globalen ETF-Industrie verwaltete Vermögen auf rund 10 Billionen US-Dollar angewachsen. Inzwischen gibt es eine außerordentliche Vielfalt an ETF-Auswahlmöglichkeiten. Diese Auswahl dürfte einer der Gründe dafür sein, dass sie bei Anlegern so beliebt sind.
Im Jahr 2021 konnten Investoren aus beinahe 8.000 verschiedenen ETF-Optionen auswählen. Diese decken alle denkbaren Anlageklassen und Fonds-Größen ab. Als größter ETF der Welt etwa gilt mit einem verwalteten Volumen von 416,9 Milliarden US-Dollar der bereits 1993 aufgelegte "SPDR S&P 500 Trust". Wer hingegen gezielt in einen ganz bestimmten Bereich investieren möchte, findet wahrscheinlich auch einen ETF, der diesen abdeckt.
Geringe Kostenquote
ETFs und Investmentfonds erheben Gebühren zur Deckung der laufenden Betriebskosten. Dazu gehören unter anderem Kosten für Verwaltung oder Buchführung. Diese Kosten werden als Prozentsatz des Fondsvermögens angegeben und gemeinhin als Kostenquote bezeichnet.
ETFs haben in der Regel niedrigere Kostenquoten als Investmentfonds. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Investmentfonds aktiv verwaltet werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit der ETFs um passive Indexfonds. Sie bilden Indizes oder Zielmärkte ab, ohne dass die Fondsmanager großen Einfluss nehmen.
Ein weiterer Grund, warum börsengehandelte Fonds manchmal niedrigere Kostenquoten bieten können, hat mit Bürokratie zu tun. Während bei Investmentfonds Unterlagen für jeden einzelnen Aktionär geführt werden müssen, fallen bei ETFs kaum Kosten in diesem Bereich an.
Liquidität
Viele Trader bevorzugen börsengehandelte Fonds einfach aufgrund ihrer Liquidität. Da ETFs
an der Börse gehandelt werden, können sie rund um die Uhr gekauft oder verkauft werden. Bei einem traditionellen Investmentfonds ist das nur einmal täglich nach Börsenschluss möglich.
Ein weiterer Schlüssel zur Liquidität von ETFs liegt in ihrer offenen Struktur. Im Gegensatz zu Einzelaktien, bei denen im Allgemeinen nur eine begrenzte Anzahl von Anteilen auf dem Markt verfügbar ist, können neue ETF-Anteile aufgelegt und bestehende Anteile je nach Nachfrage der Anleger zurückgenommen werden. Dieses einzigartige Verfahren ermöglicht es ETFs, auf die Liquidität der ihnen zugrunde liegenden Wertpapiere zuzugreifen.
Niedrige Mindestanlagebeträge
Bei vielen Investmentfonds ist eine Mindesteinlage von 5.000 Euro oder mehr nötig. Bei ETFs ist das nicht der Fall. Manche Broker bieten sogar Bruchteile von Anteilen an, dort kann theoretisch schon ab einem Euro in ETFs investiert werden. Ansonsten entspricht der Mindestanlagebetrag einfach dem Betrag, der für den Kauf eines einzigen Anteils eines ETFs erforderlich ist.
Diese niedrige Einstiegshürde macht ETFs zu einer guten Wahl für Einsteiger, die gerade erst mit dem Investieren beginnen. Natürlich sind sie dadurch auch für Anleger interessant, die keine großen Geldbeträge als Anlagekapital zur Verfügung haben.
Fazit
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit, der Liquidität und der niedrigen Kosten sind ETFs ein zunehmend beliebtes Anlageinstrument. Auch eher konservative Anleger sollten sich über das große und vielfältige Angebot an ETFs informieren – und einen Einstieg in Erwägung ziehen. Aufgrund ihrer Struktur ist er schon mit geringen Mitteln möglich.
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