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Das richtige Equipment - sicheres Motorradfahren bei jedem Wetter

06 Feb
Motorradfahrer mit Schutzkleidung.
Quelle: Pixabay.com
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Wetterumschwünge sind selbst für ambitionierte und leidenschaftliche Motorradfahrer immer wieder eine unerwünschte Herausforderung. Umso schwerer ist es für Anfänger, in solchen Situationen entsprechend zu handeln. Mit der richtigen Ausrüstung, angefangen bei dichten Helmen und wasser- sowie windfester Textilmontur ist bereits die halbe Miete bezahlt.
Die Motorradausrüstung beeinflusst nicht nur das Fahrverhalten maßgeblich, sondern auch die eigene Gesundheit sowie die Sicherheit, und gerade als Neuling stellt man sich zurecht die Frage: Was ist denn eigentlich die "richtige" Ausrüstung für mich?

Von Pflichtausstattung, Komfort und höchster Sicherheit


Unter Pflichtausstattung sind jene Teile der Motorradmontur zu verstehen, zu dessen Tragen jeder Fahrer gesetzlich verpflichtet ist. Darunter fällt ausschließlich der Sturzhelm, genormt nach ECE 22/05. Unabhängig von der Art des Helmes (Integral- bzw. Vollvisier, Halbschale, Enduro-, Klapp- oder Motocrosshelme) muss dieser Innenseitig über den Norm-Aufnäher verfügen. Hat der Helm keinen ECE Aufnäher, lassen Sie besser die Finger davon, denn im Falle einer Kontrolle durch Polizeiorgane wird das Fehlen dieser Norm als Fahren ohne Helm gewertet.

Textil- oder Leder?
Alle weiteren Bestandteile der Ausrüstung sind optional. Gesetzlich vorgeschrieben sind Lederkluft oder Textilmontur demnach also nicht, dennoch sollte jedem verantwortungsbewussten Motorradfahrer sein eigenes Leben mehr wert sein, als nur einen Helm. Ideale Sicherheit bietet Motorradkleidung mit integrierten Schutzprotektoren. Diese befinden sich idealerweise an Rücken, Schultern, Ellenbogen, Becken und den Knien. Spezielle Motorradhandschuhe mit Protektoren an den Fingerknöcheln sind ebenso empfehlenswert und auch eigens produzierte Stiefel, die bis über die Fußknöchel reichen, haben aufgrund ihrer robusten Beschaffung ihre Daseinsberechtigung.

Unterschiede ergeben sich vor allem im Material der Kleidung. Die eng anliegende Ledermontur ist sehr figurbetont und ist vor allem für späte Frühlings- und frühe Herbstfahrten geeignet, da sie sehr winddurchlässig ist. Zudem ist es eine bevorzugte Rennstreckenmontur. Im Hochsommer ist sie wiederum aufgrund der Enge sehr unpraktisch, da sie bei Windstille Auslöser für einen gefährlichen Hitzestau sein kann. Ihr gegenüber steht die klassische textile Kleidung: stabile Stoffjacken und -hosen, die zwar um einiges dicker sind, dafür aber über die Eigenschaften der Windundurchlässigkeit und der Wasserabweisung verfügt. Textilkleidung verfügt zudem oft über zusätzliche Reißverschlüsse, mit deren Öffnung bei Hochtemperaturen ein gewisser Lüftungseffekt erreicht werden kann (beispielsweise in den Achseln, an den Handgelenken, an den Oberschenkeln oder am Schienbein). Auch Helme verfügen oft über eigene Lüftungsschlitze, die je nach Empfinden geöffnet oder geschlossen werden können. Für lange Touren ist also ausschließlich die Textilausrüstung zu empfehlen, da sie im Fall von plötzlichen Wetterumschwüngen mehr Schutz bietet, als eine sportliche Ledermontur.

Von Kopf bis Fuß
Dass Helme aus gesetzlichen Gründen ECE-genormt sein müssen ist indiskutabel und beim Kauf ist unbedingt auf diese Norm zu achten. Alle übrigen Kleidungsstücke haben keine Normverpflichtung. Bei den Handschuhen besteht ebenso freie Wahl wie bei der Körperkleidung. Während Sommerhandschuhe relativ dünn und luftdurchlässig sein können, sind Herbst- und Windermodelle eher in dickerer und gefütterter Variante empfehlenswert, da durch den starken Luftzug die Hände schnell frieren. Sinnvoll sind Motorradhandschuhe aber in jedem Fall ausschließlich mit Knöchelprotektoren.

Unter der Körpermontur eignet sich zusätzlich Alltagskleidung; entweder in Form von Jeans und Pullover, oder aber - bei besonders heißem Wetter - längere, dünne Unterwäsche, um ein unangenehmes Reiben der Motorradkleidung auf der Haut zu verhindern. Motorradausrüstung ist in erster Linie ein Sicherheitsgewährleister, jedoch nicht zwangsläufig komfortable Mode.

Hinsichtlich der Schuhe spalten sich die Meinungen. Während Kurzstreckenfahrer auf einfache Lederstiefel setzen, bevorzugen Tourenfahrer massive Boots, die Innenseitig mitunter gefüttert sind, und deren Zehenbereich nahezu einem Schuh mit Stahleinlage gleichen. Durch das permanente Betätigen der Fußpedale müssen Schuhe, die zum Motorradfahren getragen werden, entsprechend widerstandsfähig sein; nicht selten passiert es, dass einfache Stoffschuhe erstens unbequem sind, und zweitens schnell Löcher durch das Pedal aufweisen.

Zur allgemeinen Ausrüstung - sowohl in Sachen Helm, Jacke, Hose als auch Schuhe - gibt es noch zu sagen, dass Reflektoren eine besondere Wichtigkeit darstellen. Vor allem bei Fahrten die bis in die späten Nachtfahrten hineinreichen, liegt es im Sinne eines jeden Motorradfahrers, deutlich gesehen zu werden.


Ansprechpartner für Motorradausrüstung


Unzählige Anbieter bieten ebenso individuelle Ausrüstung von wiederum unterschiedlichster Qualität. Viel Nützliches und hilfreiches für Ihr Motorrad verlangt reifliche Überlegung, welche Ausrüstung für sie am idealsten ist, und vor allem weshalb. Um gut beraten zu sein eignen sich Verkaufsgespräche mit Händlern und bereits erfahrenen Motorradfahrern. Um sich privat bereits im Vorfeld zu informieren sind verschiedenste Magazine wie Motorrad Online oder auch Tourenfahrer in Erwägung zu ziehen.

Was beim Kauf der Motorradausrüstung von Bedeutung ist:
  • Wind- und Wetterfestigkeit
  • Protektoren an Gelenken und lebenswichtigen Körperteilen
  • passgenaue Kleidung (Zweiteiler dürfen keine Körperstellen frei lassen, Kleidung darf nicht zu eng oder zu locker sein)
  • ECE 22/05 Norm bei Helmen (idealerweise Integralhelm)
  • Handschuhe nur mit Knöchelschutz
  • stabiles Schuhwerk (keine Alltagsschuhe)
  • namhafte Hersteller (halten Qualitätsversprechen, siehe Referenzen)
  • Reflektoren oder helle Kleidung (damit man auch im Dunkeln gut erkannt wird)
  • Größenverstellbarkeit (Gurte)
  • beim Erstkauf: ausführliche Beratung, viel Probieren und vergleichen (möglicherweise kann eine Ausrüstung von einem Bekannten testweise geliehen werden)

Die Wichtigkeit dahinter
Der Kauf von Motorradkleidung ist nicht vergleichbar mit dem Shoppen in einem Einkaufscenter. Motorradkleidung ist in erster Linie zweckmäßig, muss gewissen Sicherheitsstandards entsprechen und demnach stabil und widerstandsfähig sein. Dennoch sollte sie bis zu einem gewissen Maß bequem zu tragen sein, darf nicht kneifen und soll aber auch nicht zu groß ausgelegt sein. Größenverstellbarkeit bietet ein wenig mehr Flexibilität, wodurch sich die Jacke und die Hose auch im Spätherbst mit etwas mehr Unterkleidung tragen lässt. Welche Kleidung nun wirklich ideal ist hängt individuell vom Motorradfahrer ab: Werden überwiegend mehrtägige Touren zurückgelegt? Wird bevorzugt eine Rennstrecke aufgesucht oder liegt die Faszination eher im Motocross? Vor allem hinsichtlich der Anwendung des Motorrads legt sich die Wahl der entsprechenden Kleidung aus.
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