Die Menschen im Süden Spaniens haben sich ihre Gedanken gemacht über die größten Unglücke, die ihnen widerfahren könnten. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass es einer persönlichen Katastrophe gleich käme, niemals durch die Gassen Sevillas gebummelt zu sein.
Oder im Angesicht der
Alhambra von Granada nicht von seinen intensiven Gefühlen überwältigt zu werden. Andalusien - das ist das Feuer des spanischen Südens und die
weißen Dörfer und die malerischen Städte dieser Region versprühen einen einzigartigen Charme. Es ist das Spanien, wo der Reisende auf Schritt und Tritt von der Historie eingeholt wird und eine von der Sonne verwöhnte Provinz an jenem europäischen Balkon, der dem afrikanischen Kontinent am nächsten liegt.
Die Römer bauten die ersten Brücken
Mittelmeer und Atlantik umspülen die Gestade und Strände Andalusiens und die Aufzählung der kleinen und großen Zentren gleicht dem "Who is Who" der Geschichte.
Europas älteste Stadt Cádiz mit ihrem dreitausend Jahre alten Hafen, die pulsierende
Metropole Málaga, das maurische Kleinod
Granada mit den königlichen Palästen, die wechselvolle Geschichte und die Moscheen Córdobas, die Patios und sprudelnden Brunnen im Häusergewirr Sevillas. In Andalusien trafen und treffen sich die Kulturen. Römer bauten einst die ersten Brücken über die mächtigen Flüsse, die sich ihren Weg von der nahen
Sierra Nevada zum Meer bahnen. Die Mauren gaben diesem Landstrich den Namen:
Al-Andalus. Keine andere spanische Region stand derart lange unter dem arabischen Einfluss wie Andalusien.
Sevilla als imaginäre Kulisse großer Opern
Die Andalusier feiern die Feste, wie sie fallen und das mit ihrem angeborenen Temperament. Es die pure Lust am Leben, die sich in den beschaulichen Gassen der alten Städte verbreitet und wo man die Gläser klingen lässt, wenn das Licht der Laternen Bars und Restaurants in den schmalen Gassen und Plätzen in ein fahles Licht hüllt.
Von
Sevilla sagen die Kenner der Region, dies sei eine sinnliche Stadt. Für manche wirkt sie auch ein wenig verspielt. Aber ihre Bewohner sind weltoffen, was angesichts der Touristenströme, die über die Metropole schwappen, nicht sonderlich verwundert. Sevilla war schon immer ein Ort der schönen Künste mit einer imaginären Kulisse, die sich als Vorlage großer Opern und Dramen gerade anbot. Bizet ließ hier seine "Carmen" tanzen, Rossini bescherte Sevilla den "Barbier", Mozart den "Figaro" und der Mönch Molina den "Don Juan".
Flamenco: Trauer, Trotz und Stolz
Wer Andalusien verstehen möchte, der muss sich wohl in die Seele der Menschen versetzen, die hier leben. Und er sollte sich mit dem Flamenco befassen und mit dieser einzigartigen musikalischen Mixtura aus Trauer, Trotz und Stolz. In zahlreichen Kneipen Sevillas wird zu den klagenden Gesängen getanzt und die Musiker verstehen sich dabei als Mittler magischer Kräfte.
Sevilla hat unzählige Gesichter: Das Flair des historischen Judenviertels, das üppige Grün der maurischen Gärten am Alcázar-Palast, das Grab des Kolumbus in der riesigen Kathedrale und die "La Giralda" auf der Spitze des einstigen Minaretts. Und natürlich die fotogene Plaza de Espana, die einst für eine Weltausstellung entstand sowie das romantische Szene-Viertel Barrio Santa Cruz am träge dahinfließenden Guadalquivir.
Die wechselvolle Geschichte der Mezquita
Auch Córdoba liegt zu beiden Seiten der Ufer des Guadalquivir, des "großen Flusses". Dies ist eine andalusische Stadt, in der europäische Geschichte geschrieben wurde und die noch heute eine Art Sinnbild ist für das Zusammenleben von Moslems und Christen. Als die Mauren die Meerenge zwischen Spanien und Afrika überquerten und im Süden der Iberischen Halbinsel sesshaft und mächtig wurden, teilten sich die beiden Glaubensgemeinschaften ein Gotteshaus.
Eine einst christliche westgotische Basilika diente auch als Moschee der Araber. Doch um die Jahrhundertwende entstand die Mezquita, die eindrucksvollste aller islamischen Gotteshäuser auf der Welt. Mit einem Labyrinth der 856 prachtvollen Säulen aus Marmor. Dies alles blieb bis in die heutige Zeit im Urzustand erhalten, sieht man einmal davon ab, dass sich die Moschee nach der Vertreibung der Mauren in eine christliche Kirche verwandelte und einen Teil ihrer einstigen architektonischen Leichtigkeit verlor.
Der Atem einer großen Vergangenheit
Christen - Moslems - Juden! In Córdoba, der einstigen Residenz der Kalifen, wandelt der Besucher auf den Spuren der Geschichte. In dieser Stadt sollte man als Gast seine eigenen Wege finden und sich treiben lassen. Auch in den exotischen Orangen-Hainen des Parks von Alcazar, wo die Brunnen plätschern und wo auf Schritt und Tritt die orientalischen Einflüsse einer längst vergangenen Zeit sichtbar werden.
Córdoba zählt zu jenen magischen Orten Andalusiens, wo vieles im Strudel der Geschichte erhalten blieb und wo man meint, den Atem einer großen Vergangenheit noch immer zu spüren. In diesem Teil Spaniens bekommen Hobbyfotografen im Urlaub immer wieder farbenfrohe Motive vor die Linsen ihrer Kameras. Beim Karneval in der Hafenstadt Cádiz, bei der Feria del Caballo, dem Pferdemarkt in Jerez de la Frontera und bei den Romerias in den "weißen Dörfern", die wie helle Trutzburgen auf den Bergrücken thronen.
Das Märchenschloss der Nasriden-Dynastie
Wer heute durch den Park und durch die von der UNESCO als
Weltkulturerbe geadelten Hallen der
Paläste der Alhambra von Granada bummelt, der kann verstehen, dass der letzte maurische Herrscher bittere Tränen vergoss, als die moslemische Epoche in dieser Region besiegelt war und er das Land, das er liebte, verlassen musste. Die "rote Burg" der Nasriden-Dynastie ist wie ein Wunder aus Tausend und einer Nacht, das Synonym der puren Lust am Leben und der ungezügelten Freude am Gestalten.
Das irdische Paradies der Mauren ist mehr als nur ein Märchenschloss, er ist die zu Stein gewordene Erinnerung an vergangene Zeiten. Wer von der anderen Seite des Rio Darro, der in den Sommermonaten kaum mehr als ein Rinnsal ist, aus dem alten Stadtteil Albaicìn hinüber blickt zum Sabikah-Hügel mit der maurischen Festungsanlage und den Parks der Generalife, der versteht, warum sich Granada unter den eindrucksvollsten Städten Spaniens einordnet.
Die Puente Nuevo über der Ronda-Schlucht
Andalusien ist zu allen Jahreszeiten ein lohnendes Ziel. Doch diese Region ist derart vielfältig, dass man lediglich bei einer Rundreise möglichst intensive Eindrücke gewinnt. Zu denen zählt zweifellos die steinerne Puente Nuevo, die sich über die tiefe Schlucht spannt, die der Rio Guadalevín in die Felsen bei
Ronda gegraben hat. Und immer wieder sind es Kathedralen, Klöster, Burgen und Paläste, denen der Gast bei einer Reise durch Andalusien begegnet. So in Jaen, wo der Blick von der majestätischen Festungsanlage Santa Catalina hinunter reicht zur mächtigen Kathedrale mit ihren 17 Kapellen und der ungewöhnlichen Mixtura aus Barock, Renaissance und Gotik. Oder in Antequera, wo ein Dutzend Klöster das Bild der Stadt bestimmen.
Die meisten Wege beginnen in Málaga
Die meisten Wege durch Andalusien beginnen in
Málaga mit seinem internationalen Airport. Die Costa del Sol ist ein beliebtes Ziel des Tourismus und
Marbella mit dem Nachbarn
Torremolinos eine der schillernden Perlen an der Costa del Sol. Aus dem verträumten Fischerdorf von einst wurde im Laufe der Jahrzehnte ein Treffpunkt der Highsociety mit einem einzigartigen Sport- und Unterhaltungsangebot und dem gigantischen Yachthafen. Marbellas Hotels haben einen exzellenten Ruf, und wer sich im umfangreichen Angebot zurechtfinden möchte, dem ist im Internet die Adresse Hotel
Málaga Holiday Polynesia zu empfehlen. Es überzeugt mit seinen nach orientalischen Themen gestalteten Zimmern und Suiten ebenso wie das Hotel Holiday Palace mit seinem einzigartigen Blick auf das Mittelmeer. Dies alles ist eine Region mit einem milden Klima und mit mehr als dreitausend Sonnenstunden im Jahr. Andalusien - geheimnisvoll, ursprünglich und beseelt von einer wohltuenden Freude am Leben. Sie überträgt sich spielend leicht auf die Gäste aus einer anderen Welt.