Gerne wird das Frettchen auch einfach als
Frett bezeichnet und bei der Mustela-Untergattung Iltisse handelt es sich um eine domestizierte Haustierform. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt das Frettchen von dem Europäischen Iltis ab.
Das weibliche Tier erreicht eine Körperlänge von 42 bis 60 Zentimetern und das männliche Tier von 48 bis 80 Zentimetern. Im Vergleich zu den männlichen Tieren sind die Weibachen dadurch deutlich kleiner. Das Gewicht der Männchen liegt bei 800 bis über 2000 Gramm und bei den Weibchen sind es 600 bis 1000 Gramm. Weißlich-gelb ist die Fellgrundfarbe von den Tieren und es gibt Zuchtformen mit verschiedenen Farbschattierungen. Meist erreichen die Frettchen ein Alter von 7 bis 10 Jahren und nur in seltenen Fällen werden sie auch älter.
Was ist bei der Frettchen zu beachten?
Bei Frettchen handelt es sich um
Fleischfresser und dies sollte bei der Haltung beachtet werden. Das Tier hat keinen Blinddarm und der Dickdarm ist nur sehr kurz. Die Nahrung hat den gesamten Verdauungstrakt in 3 bis 4 Stunden durchlaufen und dank der kurzen Verdauungszeit hat der Organismus nicht viel Zeit, damit die Nährstoffe aufgenommen werden.
Die
Ernährung der Frettchen als Haustier liegt somit bei 20 Prozent aus pflanzlichem Protein und 80 Prozent aus tierischem Protein. Damit die Ansteckung mit der
Aujeszkyschen Krankheit verhindert wird, wird
kein rohes Schweinefleisch gefüttert.
Bei der Geschichte kannten übrigens schon die Griechen die Frettchen, auch wenn diese nicht die Tiere gehalten haben. Bei Aristoteles Erwähnung fand das Frettchen in der jüngeren Hälfte des 4. Vorchristlichen Jahrhunderts als Helfer bei der Jagd Erwähnung. Plinius der Ältere latinisiert im ersten nachchristlichen Jahrhundert die Bekämpfung einer Kaninchenplage durch Römer und dies mit der Hilfe von den Frettchen. Aus dem 19. Jahrhundert gibt ein Lexikon an, dass wilde Frettchen nur im nördlichen Afrika angetroffen werden und über Italien und Spanien haben sie sich von dort in ganz Europa verbreitet.
Die Nutzung und die Haltung der Tiere
Die ursprüngliche Verwendung der Frettchen war zu Jagdzwecken, aber dafür werden die Tiere in der heutigen Zeit nur noch relativ selten eingesetzt. Mit den Frettchen wird die Form der Jagd als Frettieren bezeichnet. Wie alle anderen Formen der Jagd ist die Frettchenjagd in Deutschland erlaubt und dies mit Jagdschein nach dem Bundesjagdgesetz.
Innerhalb der medizinischen Forschung werden die Tiere gerne für Tierversuche genutzt.
Haben Frettchen jedoch zu Menschen einen intensiven Kontakt, dann werden sie auch
sehr zahm. Die Frettchen werden in der heutigen Zeit überwiegend als Heimtiere gehalten. Bei der Haustierhaltung ist wichtig, dass sie eine ausgewogene Ernährung, viel Zeit und viel Platz benötigen.
Pro Tag schlafen die Frettchen übrigens 14 bis 18 Stunden. Falls die Frettchen bei der Haustierhaltung nicht für die Zucht genutzt werden, werden sie
in der Regel kastriert. Die Weibchen können sonst in die Dauerranz kommen und dabei kann dauerhaft der Hormonhaushalt gestört werden, was zu dem frühzeitigen Tod führen kann. Die Männchen allerdings markieren dann das Revier und sie werden teilweise aggressiv.
Frettchen haben bei der Haltung als Haustier einen relativ
starken Eigengeruch und deshalb können nur kastrierte Frettchen hier empfohlen werden. Bei dem Grenzübertritt mit einem Frettchen muss beachtet werden, dass der EU-Heimtierausweis mitgeführt werden muss. Ein
Chip muss zudem für die Identifizierung implantiert werden.
Interessant ist, dass es auch noch freilebende Tiere gibt. Gerade in Gegenden, wo es keine wilden Iltisse und wo es ausreichend kleine Beutetiere gibt, wurden Frettchen zu Wildtieren. Beispiele an dieser Stelle sind Neuseeland, Sizilien oder Sardinien. Die ausgesetzten Frettchen innerhalb von Deutschland haben leider keine Chancen zu Überlegen, denn der Darm ist sehr kurz in Form einer Maus und es müsste alle 2 bis 3 Stunden gefressen werden. Meist reicht der vorhandene Jagdinstinkt nicht aus für das Überlegen.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frettchen)
Das Frettchen als Haustier
Viele Menschen möchten gerne ein
Frettchen als Haustier halten und diese Entscheidung sollte nie übereilt getroffen werden. Es handelt sich zwar um niedliche Mardertiere, doch benötigt werden ausreichend Auslauf, Spielmöglichkeiten, viel Platz sowie Artgenossen. Bei der Frettchen Haltung handelt es sich nur um eine Bereicherung, wenn sich das Frettchen in der Wohnung wohlfühlt.
Wird ein Frettchen als Haustier geholt, dann handelt es sich um ein
neugieriges, pfiffiges und quirliges Tier. Als Spielgefährten wird zumindest ein
Artgenosse benötigt und sie sind sehr gesellig. Noch wohler fühlen sich die Frettchen in der Regel bei der Haltung in größere Gruppen. Die Umgebung wird sehr gerne von den Tieren erkundet und dies nicht unbedingt zimperlich.
Gerne werden bei der Haltung zu Hause auch Bücher aus Regalen geräumt, es werden Kabel angebissen und manche Dinge wie Vasen und Töpfe gehen kaputt. Als Haustier ist ein Frettchen sehr verspielt und es wird viel Beschäftigung benötigt. Insgesamt sind die Tiere relativ
eigensinnig, doch sie können etwas erzogen werden. Die Tiere können stubenrein werden und bei artgerechter Haltung können die Tiere auch rasch zugänglich werden.
Nicht selten sind die Frettchen am Ende sogar sehr kuschelbedürftig und verschmust. Es gibt unter den Frettchen auch einige Tiere, die an das Laufen an der Leine gewöhnt werden können.
Die Haltung in der Wohnung ist dann möglich, wenn die Tiere ein großes Gehege haben und wenn die Wohnung frettchensicher eingerichtet wurde. Am besten gehen die Gehege über mehrere Etagen und meist ist der Eigenbau eine gute Alternative, weil man im Handel nur wenige passende Käfige für das Haustier kaufen kann. Durch den ausreichend großen Käfig können die Tiere ausreichend spielen und klettern. Es gibt auch einige Frettchenbesitzer, welche ein komplettes Zimmer für die Tiere eingerichtet haben. Ebenfalls eine sehr beliebte Möglichkeit ist ein Gehege auf dem Balkon oder im Garten, wobei dieses frettchentauglich und ausbruchsicher sein muss.
Bei jedem Frettchen muss bei der Haltung beachtet werden, dass es sich einfach um richtige
Ausbruchkünstler handelt!
Die Frettchen können sich bei den Menschen an den Tagesrhythmus anpassen und auch mit einem Vollzeitjob kann daher ein Frettchen als Haustier gehalten werden. Wer zu Hause ist, sollte sich mit den Tieren beschäftigen und so können sie 4 bis 6 Stunden in der Wohnung laufen.
Was ist die Grundausstattung für das Haustier?
- Rohfleisch
- Trockenfutter
- Nassfutter
- Fressnapf
- Wassernapf
- Häuschen
- Höhle
- Klettermöglichkeiten
- Ruheplätze
- Verstecke
- Spielzeug
- Toilette (Katzentoilette)