Photovoltaikanlagen und Solaranlagen - zwei Begriffe, die nicht selten verwechselt werden. Dennoch ist hierbei Vorsicht geboten, da es sich zwar grundsätzlich um themenverwandte, aber nicht um die gleichen Definitionen handelt.
Der kleine, aber feine Unterschied ist vielen Menschen nicht bewusst. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, worin die Unterschiede besteht und wie die Begriffe auseinander gehalten werden können.
Solar- und Photovoltaikanlagen - Darin liegt der Unterschied
Solar - Definition und Modelle
Grundsätzlich handelt es sich bei dem Wort
Solarenergie nicht um ein konkretes Modell, sondern um einen Sammelbegriff. Dieser Sammelbegriff fasst unterschiedliche technische Anlagen zusammen, die
Sonnenenergie in eine andere Energieform umwandeln.
Es werden allgemein drei verschiedene Typen von Solaranlagen unterschieden. Dabei richtet sich die Klassifizierung der Anlagen nach der Energieform, die gewonnen wird sowie nach dem Prinzip der Arbeit. Der erste Typ sind
thermische Solaranlagen, die die Sonnenenergie auf sehr einfache Art und Weise nutzen. Sie liefern Wärmeenergie, welche oftmals direkt für den Haushalt verwendet wird. Vereinfacht lässt sich das System mit einem schwarzen Schlauch erklären, der mit Wasser gefüllt ist. Scheint die Sonne und ist es warm, wird dieser Schlauch im übertragenen Sinne in den Garten gelegt, damit sich das Wasser im Schlauch erhitzen kann. Dieses warme Wasser kann im Anschluss daran für eine heiße Dusche genutzt werden. Ein weiterer Typus sind die
thermischen Solarkraftwerke, die ebenfalls Wärmeenergie erzeugen. Insbesondere in der Industrie wird dadurch sehr viel Energie mit hohen Temperaturen hergestellt. Hierbei wird die Energie der Sonne zumeist per Solarkollektoren oder Solarabsorbern umgewandelt. Beim letzten Typus handelt es sich um die
Photovoltaikanlage, der samt Unterschied im folgenden Abschnitt genau erklärt wird.
Was sind Photovoltaikanlagen?
Solarzellen sind dafür da, eine bestimmte Menge an Sonnenstrahlung in elektrische Energie umzuwandeln. Diese Art von Umwandlung wird
Photovoltaik genannt. Solarzellen bestehen aus reinen
Siliziumkristallen. Bei Silizium handelt es sich um das zweithäufigste Element der Erde. Durch das sogenannte Dotieren bringen sich
Bor- und Phosphoratome in das Kristallgitter ein. Dies sorgt dafür, dass sich die Elektronen bei Lichteinfall bewegen.
Es lassen sich insgesamt drei Solarzellentypen unterscheiden. Die
Dünnschicht-Solarzellen bestehen aus Silizium, das
amoph ist und auf Folien oder Glasplatten aufgedampft wird. Sie lassen sich daran erkennen, dass sie eine dunkelrotbraune Färbung besitzen. Zudem sind sie preisgünstig, einfach herzustellen und befinden sich aus diesem Grund häufig in Solar-Uhren oder Solar-Taschenrechnern.
Triplezellen hingegen bestehen aus drei Schichten, welche die Wellenlängen des Lichts umwandeln. Sind die Lichtverhältnisse schlecht, funktionieren Triplezellen hervorragend und besser als die meisten anderen Solarzellen. Die gebräuchlichsten Solarzellen sind mono- und polykristalline Zellen.
Polykristalline Zellen zeichnen sich durch ihr blaues Kristallmuster aus, während monokristalline Zellen deutlich dunkler sind und über mehr Leistung verfügen.
Fazit - kurzer Überblick
- Mit Solarthermie und Photovoltaikanlagen wird aus der Strahlung der Sonne Energie gewonnen
- Solarenergie beinhaltet sowohl elektrischen Strom, als auch Wärme
- Photovoltaikanlage verwendet Solarzellen, also sog. Module und Solarthermie nutzt Kollektoren
- Module und Kollektoren helfen, die Begriffe auseinander zu halten
Wird die Solarenergie zum
Heizen verwendet, spricht man genau genommen von Solarthermie. Elektrischer Strom durch Solarenergie wird zumeist durch Photovoltaik gewonnen. Soll Strom erzeugt werden, greif die Photovoltaik auf Solarzellen zurück, welche in Module zusammengefasst sind. Die Solarthermie hingegen bedient sich Kollektoren. Solarheizwerke, Solarwärmeanlagen und Solarthermieheizwerke kommen bei der Solarthermie zum Einsatz.
Es darf allerdings nicht der Fehler gemacht werden, diese mit thermischen Solarkraftwerken zu verwechseln. Wer nun als Laie den Überblick behalten möchte, sollte einen Blick auf die Dächer oder in der Landschaft aufgestellten Modelle werfen. Je nach dem, ob Module oder Kollektoren vorhanden sind, kann der jeweilige Typus identifiziert werden. Photovoltaikkraftwerke bestehen entweder auf monokristallinen Modulen, die mit weißen Karos verbunden sind, aus schwarzen Dünnschichtmodulen oder aus polykristallinen Modulen, die blau schimmern. Solarthermiewerke hingegen bestehen zumeist aus Flachkollektoren. Diese ähneln beschichteten Blechen, die mit Rohren verbunden sind. Vakuumröhrenkollektoren lassen sich gut an ihren Stangen erkennen, die eng aneinander gereiht sind.