Aus einem modernen Haushalt ist er nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist vom Heim-PC. Inzwischen nutzen zwar viele Familien hier nicht mehr die Desktop-Variante, sondern einen Laptop. Eines wird man – sofern ein Blick hinter die Haustür gestattet ist – aber immer noch finden.
Der Drucker gehört auch heute noch zur Grundausstattung für jeden Haushalt. Schließlich hat man hin und wieder das Schreiben an Behörden oder Bewerbungsunterlagen auszudrucken. Und je nach Qualität des Druckers lassen sich damit auch Fotos „zu Papier“ bringen.
Wie verbreitet der PC-Drucker ist, lässt sich unter anderem anhand der Zahlen des Statistischen Bundesamts nachvollziehen. Von den mehr als 36,6 Millionen Haushalten (Laufende Wirtschaftsrechnungen) besaßen über 88 Prozent einen Computer und mehr als 75 Prozent einen Drucker. Die Informationstechnik ist also auf jeden Fall in den bundesdeutschen Haushalten angekommen. Aber: Der PC-Drucker ist gerade im gewerblichen Segment nur bedingt praxistauglich. Hier kommt es häufig auf ganz andere Fähigkeiten ein. Ein Grund, warum sich in der Vergangenheit spezielle Druckverfahren – wie der Thermotransferdruck – entwickelt haben. Und letzterem Druckverfahren begegnen Verbraucher weitaus häufiger als man im ersten Moment denkt.
Abbildung 1: Wie funktionieren Thermotransferdrucker und wofür werden sie letztlich benötigt? Die Verwendungsmöglichkeiten sind heute recht vielfältig und die Zahl der Anwender in der Wirtschaft wächst rasant.
Was ist Thermotransferdruck eigentlich?
Heutige
PC-Drucker arbeiten entweder nach dem:
- Tintendruckverfahren
- Laserdruckverfahren.
Der Thermotransferdruck beruht in seinen Grundprinzipien auf der Verwendung eines Heizelements und fällt in die Kategorie der Thermodruck-Verfahren, zu denen auch:
- der Thermodirektdruck
- der Thermosublimationsdruck
gehören. Was ist das Besondere am Thermotransferdruck? Der Thermodirektdruck beruht darauf, dass hitzeempfindliches Spezialpapier am Druckkopf vorbeigeführt und durch die Hitze „bedruckt“ wird. Beim Thermotransferdruck entsteht das Druckbild auf einer anderen Art und Weise.
Hierbei ist die Verwendung einer hitzeempfindlichen und mit Farbe beschichteten Folie essenziell. Diese wird – zusammen mit dem Papier – am Druckkopf (mit verschiedenen Heizelementen) vorbeigeführt. Letztere werden entsprechend dem gewünschten Druckbild angesteuert, schmelzen die hitzeempfindliche Farbschicht und bringen diese auf das Papier.
Der Vorteil, den dieses Verfahren in der Praxis hat, ist die deutlich erhöhte Langlebigkeit der Druckerzeugnisse. Anders als beim Thermodirektdruck, dessen Ergebnisse – wie zum Beispiel der Kassenbon – nur begrenzt haltbar sind, erlaubt der Transferdruck deutlich haltbarere Objekte. Allerdings hat der Thermotransferdruck auch einen Nachteil – und zwar in puncto Datensicherheit. Sobald eine Farbfolie für den Druck benutzt wird, bleibt das Druckbild quasi als Negativ erhalten. Aufgrund dieser Tatsache kann dieses Verfahren in bestimmten (sicherheitsrelevanten) Bereichen nur eingeschränkt verwendet werden.
Eine der Herausforderungen beim Thermotransferdruck stellt das farbige Drucken her. Problemstellung 1 ist der Umstand, dass sich die Farbe nur komplett vom Farbband lösen lässt. Herausforderung Nummer 2 betrifft Einschränkungen, da in einem Drucker nur einfarbige Bänder zum Einsatz kommen. Die Hersteller bieten an dieser Stelle allerdings inzwischen technische Lösungen an – wie den synchronisierten Thermotransferdruck oder Vordrucke. Diese sind allerdings deutlich aufwendiger und damit häufig auch teurer
.
Wofür werden Thermotransferdrucker benötigt?
Prinzipiell bietet der Thermotransferdruck die Möglichkeit, langlebige Druckerzeugnisse herstellen zu können. Gerade wenn das Trägermaterial und das Transfermaterial optimal aufeinander angestimmt werden, ist dieses Ziel gut zu erreichen. Aufgrund dieser Tatsache erklärt sich auch das große Spektrum verschiedener Einsatzmöglichkeiten für den Transferdruck. Heute kommt diese Methode unter anderem:
- im Etikettendruck
- Druck von Produktkennzeichnungen
- Druck von Lebensmittelkennzeichnungen
- der Qualitätskontrolle
- der Logistiksparte
- der Kennzeichnung von Geräten
zum Einsatz. Dass der Thermotransferdruck diese Bandbreite an Anwendungen ermöglicht, ist nicht nur dem Druckverfahren an sich geschuldet. Gerade die Tatsache, dass als Druckmedium nicht ausschließlich Papier zum Einsatz kommen muss, trägt zur Anwendungsvielfalt bei und sorgt dafür, dass nahezu jede Branche damit arbeitet.
Beispielsweise können Unternehmen heute:
- Polyethylen- und Polypropylen-Folien
- diverse Papiersorten
- Textilien oder
- Produkte/Verpackungen
mit dem Thermotransferdruck versehen. Anhand dieser Palette lässt sich erahnen, über welches Spektrum sich die Anwendungspalette letztlich erstreckt. Ein Anwendungsbeispiel ist etwa die Kennzeichnung von Laborproben, um diese im weiteren Verlauf einer Untersuchung über den gesamten Analyseprozess nachverfolgen zu können.
Abbildung 2: Etiketten werde heute häufig auch mit dem Thermotransferdruck erstellt. Auf diese Weise lassen sich auch Strichcodes integrieren.
Fazit: Thermotransferdruck als industrielle Drucktechnik
Einen Drucker hat heute fast jeder Haushalt. Mit dem PC-Drucker ist der Thermotransferdruck allerdings nicht vergleichbar. Hierbei handelt es sich eher um ein Druckverfahren, das im industriellen Maßstab zum Einsatz kommt. Der besondere Vorteil ist die sehr breite Anwendungspalette, die eine Verwendung in ganz verschiedenen Bereichen möglich macht.
Zudem sind die Druckerzeugnisse – im Vergleich zu anderen Thermodruckverfahren – teils sehr langlebig und robust. Aber: Auch der Thermotransferdruck hat Nachteile. Dazu gehört einerseits, dass ein Negativ auf der Farbfolie verbleibt. Auf der anderen Seite sind dem mehrfarbigen Druck Grenzen gesetzt, da immer nur eine Farbfolie mit je einer Farbe am Druckkopf vorbeigeführt werden kann. Hier ist eine Problemlösung nur durch höheren technischen Aufwand – wie den Einsatz mehrerer Drucker – in der Praxis möglich.
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