Alte Möbel stellen häufig einen antiquarischen Wert dar. Zudem sind sie attraktiv, einzigartig und passen in nahezu jedes Ensemble, auch moderner Einrichtungsgegenstände. Hieraus erklärt sich die ungebrochene Beliebtheit der alten Möbel.
Leider sind viele alte Möbel, Scheunen- oder Dachbodenfunde und befinden sich in einem schlechten Zustand. Daher müssen sie zunächst erst einmal einer professionellen Reparatur unterzogen werden. Bei alten Stühlen gilt es oft, nicht nur fehlendes Holz zu ersetzen oder wackelnde Stuhlbeine neu zu verleimen, nicht selten ist hier die Durchführung professioneller Polsterarbeiten erforderlich.
Reinigung, Holzwurmbehandlung
Zunächst ist ein alter Stuhl einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Hierbei ist darauf zu achten, ob und inwieweit der alte Stuhl möglicherweise vom
Holzwurm befallen ist. Hierzu muss der alte Stuhl mit einem Holzwurmvernichtungsmittel (erhältlich in Apotheken) behandelt und dabei möglichst luftdicht eingepackt werden, damit das Mittel optimal wirken kann.
Im Anschluß an die Maßnahmen der Holzwurmvernichtung sollte der behandelte Stuhl etwa 2 Wochen ruhen.
Werden innerhalb dieser Ruhezeit neue Freßgänge sichtbar, so ist die Holzwurmvernichtung zu wiederholen. Sind alle Holzwürmer eliminiert und ist das Holz ausgetrocknet, dann gilt es, die Freßschäden zu beseitigen. Bohrlöcher können mit einer Mischung aus Ponal und Schleifmehl gestopft werden. Hölzer, die völlig vom Holzwurm zerfressen und daher in ihrer Stabilität beeinträchtigt sind, müssen sorgfältig durch nachgefertigte Stücke aus Ersatzholz ersetzt werden. Dieses Ersatzholz muss in Sorte und Alter den originalen Stücken entsprechen. Durch entsprechende Tischlerarbeiten wird aus dem Ersatzholz das originale Stück nachgeformt und anschließend in den Stuhl eingepasst.
Ferner sind Risse im Holz des Stuhles zu schließen und defekte Stuhlzargen zu ersetzen. Wackelnde Stuhlbeine werden durch Säubern von Schlitz und Zarge und anschließendes erneutes Verleimen von Schlitz und Zarge repariert. Sind die Stuhlbeine jedoch an- oder abgebrochen, müssen sie ersetzt werden.
Polstern
Beim Polstern werden zunächst die Gurtbänder erneuert und anschließend so stramm, wie möglich, gespannt. Die gespannten Gurte werden mit Tapezierstiften fest vernagelt. Über der Gurtbespannung wird Leinen oder Nessel mit einem Tacker befestigt. Darüber wird eine passend zugeschnittene Schaumstoffschicht gelegt. Diese wird mit Pattex fest geklebt. Über den Schaumstoff spannt man eine Lage aus Moltontuch, die mit dem Tacker am Holz befestigt wird. Nun kann der eigentliche Polsterstoff gerade über die Sitzfläche gespannt und anschließend befestigt werden. Über die Heftklammern leimt man mit Pattex rund herum als Sichtschutz eine Litze.
Polieren
Nun kann die abschließende Oberflächenbehandlung und Versiegelung des Holzes erfolgen. Dies geschieht durch den finalen Arbeitsgang des Polierens.