Ein loyaler und treuer Kunde ist für ein Unternehmen lohnenswerter als ständig ?vagabundierende? Käufer. Kein Wunder, dass sich viele Geschäfte ein Konzept überlegt haben, um Kunden dauerhaft an ihren Betrieb zu binden. In vielen Fällen nutzen Unternehmen Kundenkarten, um langfristige Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten.
Doch nicht nur die Sicherung der Kundenbindung, sondern auch das Ziel, Informationen zu gewinnen, steckt hinter der attraktiven Geschäftsidee.
Mit Rabatten und Gutscheinen sparen
Viele kennen bereits Gutschein-Aktionen von Unternehmen, die im Internet verfügbar sind oder per Post an die Kunden verschickt werden und für eine positive Geschäftsentwicklung des Unternehmens sorgen sollen. So findet man zum Beispiel Tchibo Gutscheine online ebenso wie Coupons von Anbietern wie Amazon, Otto oder Zalando.
Doch noch effektiver gestaltet sich die Einführung von Kundenkarten. Der Kunde kann diese dabei nutzen, um Bonuspunkte zu sammeln, Prämien zu erhalten oder von speziellen Vergütungen zu profitieren. Durch Kundenkarten wird die Sammelleidenschaft des Käufers geweckt und er wird zu Mehrkäufen animiert und den langfristigen Geschäftsbeziehungen steht somit nichts mehr im Weg.
Durch die Registrierung geben Kunden über die Karten wichtige und qualifizierte Informationen an das Unternehmen weiter und machen Angaben über Alter, Beruf sowie Freizeit- und Konsumverhalten. Dadurch haben Anbieter die Möglichkeit, ihre Waren gemäß den Kundenwünschen weiter zu entwickeln und die Kommunikation zu optimieren. Diverse Karten verfügen dabei zudem über eine Zahlungs- oder Ausweisfunktion, die es dem Kunden erlaubt, spontan und ohne Bargeld einzukaufen.
Gläserner Kunde
Natürlich findet man auch die Kehrseite der Medaille: Die Speicherung persönlicher Daten empfinden viele Kunden zu Recht als störend, wenn nicht sogar inakzeptabel. Kundenkarten enthalten in verschiedenen Fällen nicht nur die Stammdaten, sondern auch Angaben zu Einkommen, Familienstand und vieles mehr. Der Kunde steht bei sämtlichen Einkäufen
unter Beobachtung, da das Unternehmen anhand der Kundenkarte genau sieht, was wo gekauft und konsumiert wurde und wie viel Geld ausgegeben wird. Unklar ist, was genau mit den Daten, die das Unternehmen speichert, passiert.
Darüber hinaus ergaben Tests, dass die Ersparnis beim Einsatz solcher Kundenkarten häufig nur minimal ist. Bei manchen Punktesystemen verfallen die Punkte nach bestimmter Zeit oder Rabattierungen sind relativ unübersichtlich beziehungsweise intransparent. Es bleibt also die Frage, ob sich mit Kundenkarten wirklich
Geld sparen lässt. Häufig rechnen sich diese mehr für das Unternehmen als weniger für den Kunden selbst.