Haare sind ein Teil von uns. Fallen die Haare aus, geht ein Teil von uns verloren.
Verlieren wir mehr Haare oder wachsen Haare in bestimmten Regionen des Körpers nicht wieder nach, geraten wir innerlich in Aufruhr, ja sogar panikartige Situationen können die Folge sein, ganz besonders wenn es sich um die Kopfbehaarung handelt.
Das ist nur allzu verständlich und ein ernstzunehmendes Problem und ein Leid, dass geradezu nach einer Änderung des Zustandes ?schreit?.
Die Haare fallen (büschelweise) aus
Fallen große Mengen an Haaren aus und nicht mehr nach, macht sich schnell die Ratlosigkeit breit. Es ist ein frustrierender Zustand, in der man sich befindet. Man ist geneigt, dem erstbesten Rat von Wem auch immer zu folgen. Jedes noch so erdenkliche ?Mittelchen? und jedes Hausmittel soll dabei ausprobiert werden, um den Zustand am Besten von Jetzt auf Gleich zu stoppen und zur Umkehr zu bewegen.
Nach dem Motto ?Viel hilft viel? werden oftmals mehrere Mittel gleichzeitig angewendet und das hat Folgen: Wirkungen und Nichtwirkungen lassen sich nicht unterscheiden, Wechselwirkungen und Kontraindikationen sind unbekannt, der Überblick über die eingesetzten Methoden und Mittel ist selbst nach kurzer Zeit längst abhanden gekommen bzw. eine Zuordnung einer Wirkung oder Nichtwirkung überhaupt nicht mehr möglich. So weit sollte und darf es nicht kommen.
Hier ist Vorsicht angesagt, damit man nicht noch teuer bezahlte Wundermittel ohne jegliche Wirkung bezahlt. Wird so etwas angeboten, sollten Sie umgehend den Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens informieren und um Rat fragen. Eventuell ist auch die Kriminalpolizei sehr interessiert, diesen Scharlatanen und Betrügern, das Handwerk zu legen.
Auf jeden Fall ist ohne weitergehende Informationen oder eine ärztliche Diagnose die Anwendung solcher Mittel dringend abzuraten. Daher gilt zunächst einmal - auch wenn es schwer fällt - Ruhe zu bewahren bzw. wieder herzustellen, um nach dem Grund und die Ursache für den Haarausfall zu suchen. Ein kühler Kopf hilft, mögliche Ursachen auf den Grund zu gehen. Diese können vielfältig sein, lassen sich aber meist schnell eingrenzen und es kann mit der Behandlung bzw. dessen Ursache begonnen werden. Die selbständige Einnahme eines
Hausmittels kann die ärztliche Diagnostik bei der Ermittlung der Ursache für den Haarausfall verschleiern bzw. unmöglich machen, deshalb ist aus nachvollziehbaren Gründen davon abzuraten.
Stattdessen kann im Vorfeld des Arztbesuches alles schriftlich festgehalten werden, was sich in jüngster Zeit, also aktuell oder in den letzten Monaten im privaten wie im beruflichen Lebensumfeld geändert hat. Je ausführlicher diese erstellte Liste ist, desto besser lassen sich Ursachen eingrenzen oder auch ausschließen.
Gemeint ist hier eine Auflistung über durchgemachte Erkrankungen, Diäten oder Ernährungsumstellungen, Kontakt zu Chemikalien in Haus und Garten, durchgeführte Renovierungs-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten, Veränderungen im Büro wie Austausch und Neuanschaffung von Laserdrucker und Kopierern, Möbeln, Wand- und Bodenbelägen, private oder beruflich bedingte Reisen, Kontakt zu und Einnahme von Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln.
Ursachen für einen Haarausfall
Eine exakte Diagnosestellung durch den Arzt ist für die mögliche Behandlung unerlässlich. Je eher die Diagnose steht, desto besser und früher kann mit einer Behandlung begonnen werden.
Als mögliche Ursachen kommen dabei beispielsweise in Betracht:
Ernährung,
Stress und Gene.
Die Krankheitsbilder können sich unterschiedlich äußern. Die androgenetische Alopoezie ist erblich bedingt. In Deutschland ist derzeit knapp jede fünfte Person im Erwachsenenalter betroffen. Die Verteilung ist geschlechtsspezifisch unterschiedlich. Männer sind mit 60 bis 80 Prozent häufiger betroffen, als wie Frauen mit einem prozentualem Anteil von 20 bis 30 Prozent.
Diese Form ist genetisch bedingt und kommt relativ häufig vor. Eine Therapieoption zur Behandlung liegt in der
Anwendung des Wirkstoff Minoxidil, um den Haarverlust im Bereich der sogenannten Geheimratsecken bzw. des hinteren Scheitelkammes zu stoppen, da dieser meist noch mit dem wachsendem Alter ansteigt.
Der diffuse Haarausfall zeigt sich in einer über den ganzen Kopf verteiltem dünneren und weniger dichten Bewuchs. Je nach Ursache kann die Krankheit geheilt werden und das Wachstum der Haare tritt wieder gleichmäßig an allen Stellen des Kopfes vermehrt ein und macht den Zustand reversibel.
Entzündungen im Bereich der Kopfhaut können zum Haarausfall führen, die meist von Vernarbungen begleitet sind. Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist hier unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Normal oder nicht - Die Zyklen des Wachstums
Ausschlaggebend für das Wachsen der Haare ist das Vorhandensein und die Aktivität des sogenannter Haarfollikels. Dieses sitzt im Inneren der Haut und ist damit unsichtbar. Die sichtbaren Bestandteile des Haares ist der Schaft, der an der Spitze endet. Je nach Aktivität des Haarfollikels kann sich jedes einzelne Haar unabhängig voneinander in einem der drei bekannten Phasen des Haarwachstums befinden. Haar kann wachsen (Wachstumsphase), sich im Übergang befinden (Übergangsphase) oder ruhen (Ruhephase).
Das Wachstum von Haaren beginnt mit der aktiven Teilung von Matrixzellen, die sich in einer zwiebelförmigen Zelle (Haarbulbus) befinden. Die für das Wachstum der Haare benötigten Nährstoffe gelangen über das fein verästelte Blutgefäßsystem der dermalen Papille bis zu den Zellen der Matrix. Solange eine Teilung von Matrixzellen erfolgt, wird ein Teil des wachsenden Haares nach oben geschoben und gelangt so auch oberhalb der Hautoberfläche. Hier macht sich das Phänomen Haarwachstum bemerkbar. Täglich wachsen die Haare um etwa 0.3 Millimeter, also knapp 1 Zentimeter pro Monat. Diese Wachstumsphase eines einzelnen Haares kann sich über einen Zeitraum von zwei bis sechs Jahren erstrecken. Meist befinden sich 85 Prozent der Haare in dieser Wachstumsphase der Haare. Tritt das jeweils einzelne Haar in den Zustand der Übergangsphase über, wird das Wachstum des betroffenen Haares für ein bis zwei Wochen eingestellt. Erreicht das einzelne Haar die Ruhephase dauert es sogar zwei bis vier Monate, bis wieder eine Aktivität und die Bildung eines neuen Haares durch den regenerierten Wachstumsfollikel zu verzeichnen sind. Durch das Nachwachsen des neuen Haares wird das alte Haar, das sich noch im Haarschaft befindet, herausgedrückt. Spätestens mit Erreichen der Hautoberfläche wird diese alte Haar, das keine Befestigung mehr hat, ausfallen. Dabei handelt es sich um einen normalen Vorgang, bei dem täglich bis an die hundert Haare vom Kopf verloren werden. Trotz Ausfall der Haare ist dieser Vorgang des Haarausfall nicht pathologisch, sondern der physiologische Prozess der Haarerneuerung.
Männer und Frauen - Wirkstoff Minoxidil
Beim androgenetischem Haarausfall kann der Wirkstoff Minoxidil die Blutgefäße erweitern und dadurch für eine verbesserte Blut- und Nährstoffzufuhr sorgen. Dadurch werden Haare gestärkt und das Wachstum neuer Haare stimuliert. In der Folge wird die Qualität der gesamten Haare verbessert und der Zustand wird gestoppt.