Musik ist ein Teil unseres Alltags. Sie begleitet den Menschen auf Schritt und Tritt. In Kaufhäusern soll unaufdringliche Hintergrundmusik das Kaufverhalten beeinflussen. Im Restaurant wird sie gelegentlich als störend empfunden. In anderen Lebenslagen dienen die Klänge der Beruhigung.
Musik wird ganz selbstverständlich wahrgenommen und selten hinterfragt. Dabei ist die Bedeutung von Musik und insbesondere das frühzeitige Erlernen eines Instruments, ob Gitarre, Streich- oder Blasinstrument, für die Entwicklung eines jungen Menschen von Bedeutung. Die Frage nach der pädagogischen Wertigkeit von Musik wurde bereits von vielen Musikschaffenden mit einem eindeutigen Ja beantwortet.
Musik fördert die Intelligenz
Carl Orff hat es 1932 in einem Satz auf den Punkt gebracht: ?Die Musik fängt im Menschen an?. Der Komponist gilt zurecht als Wegbereiter der musikalischen Früherziehung. Sein Konzept von der Ganzheitlichkeit, die neben Tanz und Sprache die Musik miteinbezieht, gilt noch heute als Basis schulischer und außerschulischer Musikpädagogik. Forschungen der Neuzeit haben Orffs Erkenntnisse belegt und fortgeschrieben. So ist es unter Musikpädagogen Konsens, dass das Erlernen eines Instruments wie zum Beispiel Trompete, Horn oder Posaune die Kreativität fördert und allgemein eine positive Rolle bei der Persönlichkeitsentfaltung spielt. Musik verbessert auch hier die kognitiven Fähigkeiten. Diese Entwicklung setzt bereits ein, wenn das ungeborene Kinde im Mutterleib Klänge klassischer Musik hört.
Musik verbindet und baut Brücken
Lange bevor der Begriff Globalisierung in aller Mund war, war die Musik ein Bindeglied zwischen den Menschen. Sie baute und baut noch immer Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen. Ihre globalisierende Wirkung hat auch einen pädagogischen Effekt und trägt zum Verstehen bei. König David wies der Musik in seinem Lobgesang den höchsten Rang unter allen Künsten zu. Sie ist Teil des Menschen und hat einen ähnlichen Stellenwert wie die Sprache. Das Erlernen eines Instruments ist gleichzusetzen mit dem Lernen einer Fremdsprache. Beides erweitert den Horizont und dient dem besseren Verstehen. Wer sich an ein Blasinstrument heranwagt, wird anfangs die eine oder andere Enttäuschung erleben, weil er in seiner Euphorie unterschätzt hat, dass gezieltes Lernen auch bedeutet, Hindernisse zu überwinden. Aber man erhält schon bald den Lohn für die eigene Ausdauer. Gerade Blasinstrumente wie Trompete oder Horn bieten die Gelegenheit, bald in einer Gemeinschaft gleichgesinnter zu musizieren. Auch das ist ein pädagogischer Aspekt von Musik. Nirgendwo sonst besteht die Möglichkeit, wichtiger Teil eines Ganzen zu sein, das gemeinschaftlich und kreativ ein Werk vollendet. Das musikalische Individuum wächst in der Zusammenarbeit mit anderen Individuen. Jeder Auftritt wird zu einem Erfolgserlebnis, das wiederum das Selbstvertrauen stärkt. So gesehen ist Musik nicht nur ein Spaßfaktor, sie hat auch rundum einen pädagogischen Mehrwert zu bieten.