Mit der Redensart etwas sei
08/15 wollen wir ausdrücken, dass etwas nicht sonderlich originell ist, sondern vielmehr gewöhnlich und eher langweilig. Ein 08/15 Song, ein 08/15 Gesicht usw. Aber woher kommt nun dieser Ausdruck?
Es wird vermutet, dass er auf das deutsche Maschinengewehr
MG 08, das vor allem im ersten Weltkrieg eingesetzt wurde, zurückzuführen sei. Das wohl bekannteste Modell des Maschinengewehrs ist die
MG 08/15.
Nun gibt es verschiedene Ansätze weshalb die MG 08/15 mit dem
Gewöhnlichen und
Langweiligen in Zusammenhang gebracht wird.
Der erste ist dieser, dass die Soldaten jeden Tag
Übungen mit dem Maschinengewehr machen mussten und zudem alle Bestandteile des Gewehrs in- und auswendig kennen mussten. Deshalb auch der Bezug zur
Langeweile. Wenn man jeden Tag das Gleiche machen muss, dann ist man eben schnell gelangweilt und betrachtet die Aufgaben, die verrichtet werden müssen nicht mehr als etwas
Besonderes.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass die MG 08/15 das erste Maschinengewehr war, das
deutschlandweit eingesetzt wurde und alle Ersatzteile länderübergreifend geliefert werden konnten. Außerdem erhielt die MG 08/15 den ersten
genormten Kegelstift und wurde sodann mit den Begriffen
Norm und
Standard gleichgesetzt.
Zudem wurde die MG 08/15, obwohl sie zu Beginn des zweiten Weltkrieges total überholt war, trotzdem im Krieg eingesetzt. Deswegen steht 08/15 wohl auch für veraltet und unmodern.
Zur Verbreitung der Redensart 08/15 hat wohl auch die Romantrilogie
08/15 von
Hans Helmut Kirst beigetragen. Die Trilogie setzt sich kritisch mit dem Krieg auseinander und wurde auch verfilmt. Das hat auch dazu beigetragen, dass der Begriff 08/15 eine breites Publikum fand.