Der Begriff Anekdote stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie
Unveröffentlichtes oder
nicht herausgegebenes. Denn oft werden geschichtliche Ereignisse nicht niedergeschrieben oder erscheinen nur als Randnotitz und werden später dann doch noch in Form einer Anekdote festgehalten.
Eine Anekdote orientiert sich zwar an wahren Begebenheiten, die den Charakter eines Menschen, meist handelt es sich dabei um eine berühmte Persönlichkeit, oder auch einen Zustand, näher darstellt, doch muss sie nicht unbedingt immer ganz der Wahrheit entsprechen.
Im Wesentlichen stellen die Pointe, die Reduzierung des Erzählten auf das Wesentliche und die scharfe Charakterisierung einer Person die drei wichtigsten Merkmale einer Anekdote dar. Die Eigenart des Protagonisten soll dabei in Form einer Pointe oder aber einer überraschenden Wendung am Ende der Anekdote klar dargestellt werden. Es ist jedoch nicht das Ziel der Anekdote die dargestellte Person etwa bloßzustellen und sich auf ihre Kosten zu unterhalten, sondern soll diese vielmehr in nur wenigen Sätzen so charakterisieren, dass man seine eigenen Schlüsse über diese und womöglich auch sich selbst und allgemein die menschlichen Verhaltensweisen ziehen kann. Der Urheber einer Anekdote ist meist nicht bekannt.
Eine Anekdote kann in der Alltagssprache aber auch ohne literarischen Anspruch sein, dann handelt es sich meist um eine mündliche Schilderung einer komischen oder kuriosen Begebenheit.
Will man eine Anekdote schreiben, so sollte man die folgenden Punkte beachten:
- Vergangenheitsform verwenden
- das Erzählverhalten sollte neutral sein
- sich nur auf das Wesentliche konzentrieren, also kurz und pointiert schreiben
- die Anekdote muss nicht ganz der Wahrheit entsprechen und es darf auch übertrieben werden, jedoch muss sie immer noch wahr klingen
- der Protagonist muss deutlich charakterisiert werden
- das Ende sollte entweder eine überraschende Wendung oder eine Pointe enthalten