Wenn man sich für TV-Technologien interessiert und die letzten Monate ein wenig verfolgt hat, dann wird einem aufgefallen sein, dass vielerorts nur noch über OLED-Fernseher gesprochen wird. Doch was ist an diesen neuen OLED-TVs so besonders?
Im Grunde genommen ist die OLED-Technologie nichts Neues. Denn in Smartphones, Kameras und MP3-Playern werden schon seit längerer Zeit kleine OLED-Displays eingesetzt. Doch gibt es bislang keine OLED-Fernseher mit großen Bilddiagonalen. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Um den Hype der OLED-TVs zu erklären, muss man verstehen, wie diese OLED-Technologie funktioniert: denn diese funktioniert grundlegend anders als herkömmliche LCD-, LED- und auch Plasma-Fernseher.
Bei einem Plasma-TV werden kleine gasgefüllte Kammern durch Elektrizität zum leuchten gebracht. Diese in einem Raster angeordneten Kammern ergeben die jeweiligen Bildpunkte. Ein Full-HD-TV hat entsprechend 1920 x 1080 Bildpunkte. Bei einem LCD-TV gibt es keine Gaskammern, die zum Leuchten gebracht werden. Hier bestehen die Bildpunkte aus kleinen Flüssigkristallen, die durch eine Stromzufuhr lichtdurchlässig oder undurchlässig werden. Das notwendige Licht stammt von einer Hintegrundbeleuchtung. Bei herkömmlichen LCD-TVs waren das kleine Leuchtröhren, bei modernen LED-TVs sind das viele kleine LEDs, die entweder seitlich oder flächig hinter dem Display angebracht sind.
Bei einem OLED-Fernseher werden weder Gaskammern noch eine Hintergrundbeleuchtung benötigt. Denn die ?organischen Leuchtdioden? sind sowohl Bildgeber als auch Lichtquelle. Die OLEDs werden in den Grundfarben auf eine sehr dünne Folie als Raster aufgetragen. Durch elektrische Ladung lassen sich nun bestimmte Pixel auf dem Raster ansteuern; sie beginnen zu leuchten.
Was sind die Vorteile der neuen OLED Technologie?
Solche OLED-Displays sind unglaublich dünn. Es wird nur noch eine mit OLEDs beschichtete Folie und keine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung mehr benötigt. Selbst biegsame Displays stellen kein Problem dar. Das lässt Fernseher auf wenige Millimeter Tiefe schrumpfen. Auch ist der Stromverbrauch um ein Vielfaches geringer als bei herkömmlichen Fernsehgeräten. Die Bildqualität dabei sogar sehr viel besser. Wer schon mal ein OLED-Display im Einsatz gesehen hat, weiß wie brillant und lebendig Bilder wirken können.
Nachteile der OLED Technologie?
Bislang war die Lebensdauer dieser OLEDs das große Problem. Doch die Hersteller scheinen das in den Griff bekommen zu haben und geben mittlerweile bis zu 100.000 Betriebsstunden an. Das wäre um einiges mehr, als wir Fernseher ohnehin nur nutzen, bis sie gegen ein neues Gerät ausgetauscht werden. Auch lassen sich OLED-Displays nun sehr viel günstiger als früher produzieren. So stellen LG und Samsung erstmals große OLED-Fernseher mit 55 Zoll Bilddiagonale zu erschwinglichen Preisen noch für dieses Jahr in Aussicht.