Mauersegler ähneln äußerlich ein bisschen den Schwalben, sind jedoch nicht mit ihnen verwandt. Sie sind
Langstreckenzieher und gehören zur Familie der
Segler. Zur Brutzeit von Anfang Mai bis Anfang August halten sich die Vögel in Mitteleuropa auf, im Winter machen sie sich auf ihren Weg nach Afrika auf. Man vermutet,
dass sie sich vor allem in ihren afrikanischen Winterquartieren über Monate hinweg ausschließlich in der Luft aufhalten.
Und deshalb stellt sich auch die Frage wie Mauersegler denn eigentlich schlafen.
Durch Beobachtungen konnte nachgewiesen werden, dass insbesondere die nicht brütenden Vögel in der Luft übernachten. Vor allem, wenn das Wetter schön ist, steigen sie, die Aufwinde über den wärmeren Luftschichten ausnutzend, in Höhen von 400 bis 3.600 Metern auf , um dort entweder einzeln oder in Schwärmen die Nacht zu verbringen. Es wird vermutet, dass die Tiere ähnlich wie Wale und Delfine den
Halbhirnschlaf beherrschen und sich auf diese Weise ausruhen und trotzdem in der Luft halten können.
Dabei schlagen sie gelegentlich auch mit den Flügeln und fliegen schräg zum Wind, wobei sie in einem bestimmten Rhythmus die Richtung wechseln und sich so über ihrem Revier hin und her bewegen. Bei starken Winden richten sie sich in einem flachen Winkel gegen die Windrichtung aus, behalten ihren Rhythmus jedoch bei. Ist der Wind hingegen sehr schwach, so können sie ihre Flugtechnik komplett verändern und schlafend im Kreis fliegen.
Da stellt sich wiederum die Frage wieso Mauersegler in der Luft übernachten, wo diese Methode doch einen beträchtlichen energetischen Mehraufwand gegenüber der Übernachtung auf dem Boden darstellt.
Man vermutet, dass der Grund hierfür im Mangel an geeigneten Schlafmöglichkeiten, insbesondere in den afrikanischen Winterquartieren, liegt. In Afrika sind nämlich 20 andere Seglerarten beheimatet, die die Nist- und Schlafplätze für sich beanspruchen. Dadurch, dass der europäische Mauersegler auch in der Luft übernachten kann, erschließen sich ihm riesige Gebiete und er kann stets dem sich verlagernden größten Nahrungsangebot folgen.