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Das Richtfest wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl aufgerichtet wurde. Der Name leitet sich von den Wörtern aufrichten oder errichten ab, sich auf das Aufstellen des Dachstuhls beziehen.
Mit dem Richtfest wird den Handwerkern Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen.
Das Fest wird von dem Bauherrn ausgerichtet und findet auf der Baustelle während der Arbeitszeit statt. Für die Zimmerleute ist es zudem ein traditionelles Ritual mit dem sie der Freude an ihrem Handwerk und ihrer Tradition Ausdruck verleihen.
Das Dach wird mit einem Richtkranz oder Richtbaum geschmückt und einer der Zimmerleute hält den sogenannten Richtspruch oder Zimmermannsspruch, mit dem er sich bei dem Architekten, dem Bauherrn und den Handwerkern bedankt. Zusätzlich wird mit dem Richtspruch auch die Bitte um Gottes Segen für das Haus ausgesprochen. Der Zimmermann, der die Rede hält, erhält traditionell ein Glas Wein oder Schnaps, um auf das Wohl der Hausbesitzer zu trinken, am Ende des Richtspruchs wirft er das Glas vom Dach.
Wenn das Glas am Boden zerspringt, dann ist es ein gutes Zeichen, bleibt es jedoch ganz, dann bedeutet es ein schlechtes Omen und stellt zudem eine Schmach für den Redner dar. Vor dem Bauherr wird noch der letzte Nagel eingeschlagen, wobei er hierbei auch mit einem Streich vonseiten der Zimmerleute rechnen muss.
Ist der Richtspruch beendet, wird gefeiert, gegessen und getrunken. Aber nicht nur die Handwerker nehmen Teil an dem Fest, auch alle anderen Helfer und Vertreter des Bauträgers sowie Nachbarn, Verwandte und Freunde werden zum Feiern eingeladen.
Gäste, die nicht beim Hausbau mitgeholfen haben, bringen traditionell kleine Geschenke mit, um sich für die Einladung zu bedanken. Früher, aber teilweise auch heute noch, schenkte man den Hausbesitzern Brot und Salz, damit immer genug zu essen im Haus war. Heute sind allerdings mehr praktische Dinge für Haus und Garten als kleine Aufmerksamkeit üblich.