Der Klatschmohn war ursprünglich in mediterranen Ländern beheimatet, durch das Getreide ist er heute aber fast überall anzutreffen. Bereits in der Jugendsteinzeit kam er so nach Mitteleuropa.
Der Klatschmohn war schon immer ein Begleiter des Korns, heutzutage ist er aber nur noch auf ungespritzten Feldern und Wegrändern anzutreffen, da er auf gespritzten Äckern nicht gedeihen kann. Da die Samen des Klatschmohns nur dann keimen, wenn sie direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sind sie auf das jährliche Pflügen des Bodens angewiesen.
Ist Klatschmohn essbar?
Früher wurde Klatschmohn bewusst mit dem Korn angebaut, da seine Samen für Brot und Kuchen verwendet wurden. Aber auch Öl wurde als Ersatz für Olivenöl aus den Samen gewonnen. Aus den Blüten wurde Sirup hergestellt.
Auch als Heilpflanze wurde der Klatschmohn früher verwendet. In der Medizin findet er heute keine Anwendung mehr, jedoch sehr wohl als Hausmittel, z. B. bei Husten und
Reizhusten, als Tee gegen Schmerzen oder zur Beruhigung von Kindern. Die schmerzlindernde und beruhigende Wirkung von Klatschmohn konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Zur Opiumherstellung eignet sich unser Klatschmohn nicht, dieses wird aus dem Schlafmohn, der in wärmeren Regionen anzutreffen ist, gewonnen. Das im Schlafmohn enthaltene Morphin ist im Klatschmohn nicht enthalten.
Im Klatschmohn sind viele
Alkaloide (0,11 - 0,12 %) enthalten. Das Hauptalkaloid
Rhoeadin (~ 0,06 %) befindet sich in allen Pflanzenteilen und ist leicht giftig, vor allem in dem weißen Milchsaft ist es enthalten. Die Mengen sind jedoch nur sehr gering.
Die Samen des Klatschmohns sind essbar und ungefährlich. In größeren Mengen können sie jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen führen. Für den Lebensmittelhandel werden die blau-schwarzen, grauen oder weißen Mohnsorten verwendet. Mohnsamen bringen eine Abweschslung in den Speiseplan und sind zudem reich an Kalzium und ungesättigten Fettsäuren.