Viele Menschen
essen gern scharf und verwenden deshalb auch gern reichlich Chili. Doch hört man immer wieder, dass durch die extreme Schärfe der Chilis die Zunge sozusagen verbrennen könnte und die Geschmacksnerven
zerstört würden.
Doch ist wirklich etwas dran, kann Chili tatsächlich die Zunge und somit den Geschmackssinn schädigen?
Diese Frage kann man getrost mit einem Nein beantworten.
Das liegt daran, dass das
Capsaicin, das für die Schärfe der Chilischoten verantwortlich ist, nicht mittels unserer Geschmacksrezeptoren, sondern über die Schnerzrezeptoren auf der Zunge, die auch auf Hitze reagieren, wahrgenommen wird. Diese leiten den Impuls dann weiter ans Gehirn. Dabei reichen schon geringe Mengen des Capsaicins, um die Schmerzrezeptoren auf den Schleimhäuten im Mund, Gesicht und Verdauungstrakt zu aktivieren.
Diese bewirken die üblichen Reaktionen des Körpers auf Schmerzen und Hitze. Die Reaktionen können vielfältig sein: Schweißausbrüche, Niesen, Nasenlaufen, Augentränen, Husten, erhöhter Speichelfluss und Husten. All dies sind Schutzreaktionen des Körpers, der zusätzlich auch noch Glückshormone ausschüttet, um den Schmerz zu lindern.
Zwar kann die Zunge tatsächlich etwas taub werden, wenn wir trotz Schärfe weiter essen, sodass wir die Schärfe und den Geschmack kaum noch wahrnehmen können, doch dies geht mit der Zeit wieder zurück und hinterlässt auch keine bleibenden Schäden. Magengeschwüre kann die Schärfe von Chili übrigens auch nicht verursachen.