Sobald es Frühling wird kann man auf zahlreichen Straßen die Krötenwanderung beobachten. Die Erdköten (Bufo bufo) verlassen ihre Winterquartiere und machen sich auf dem Weg zum Teich, um zu laichen.
Aber warum wandern die Kröten überhaupt, können sie nicht einfach am beliebigen Teich in der Nähe Ablaichen?
Nun die Körtenwanderung begründet sich darin, dass es sich bei Kröten um sogenannte
ortsgebundene Amphibien handelt. Dies bedeutet, dass sie immer zu dem Teich zum Ablegen der Eier zurückkehren, an dem sie selbst geschlüpft sind und dort die optimalen Bedingungen zum Aufwachsen und Überleben vorgefunden haben. Beim Finden ihres ursprünglichen Gewässers hilft den Kröten ein besonderes Organ im Gehirn, mithilfe dessen sie fähig sind die verschiedenen Himmelsrichtungen festzustellen. Hinzu kommt, dass sie sich an Waldrändern und -wegen sehr gut orientieren können und den heimischen Teich sogar am Geruch erkennen können. Kröten machen sich nur dann auf die Suche nach einem neuen Gewässer zum Laichen, wenn jenes, in dem sie aufgewachsen sind nicht mehr vorhanden ist, z. B. durch Austrocknung oder Baumaßnahmen. In Extremfällen, wenn sie überhaupt kein geeignetes Gewässer finden, können Kröten den Laich in ihrem Körper sogar zurückbilden und bis zum nächsten Jahr warten.
Weshalb wandern aber gleich alle Kröten auf einmal? Auch diese Maßnahme gilt natürlich der Sicherung des Nachwuchses, denn da wo so viele Eier (mehr als Tausend Eier pro Weibchen) abgelegt werden, schaffen es die Feinde nicht die kompletten Eier aufzufressen. Somit wird die Nachkommenschaft gesichert.
Leider kommen bei der Laichwanderung auch immer wieder viele Kröten zum Tode, da sie oft Straßen überqueren müssen. Deshalb werden auch spezielle Zäune und Tunnel gebaut, damit die Kröten sicher zu ihren heimischen Gewässern gelangen können. Zudem sind die Straßen mit Verkehrsschildern, die vor der Krötenwanderung warnen, versehen. Nehmen Sie deshalb den Fuß vom Gas, insbesondere nachts, wenn die Kröten unterwegs sind, wenn Sie ein solches Schild erblicken.