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Redewendung: Was bedeutet: Jemandem die Leviten lesen?

27 Jul
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Komm bloß her, dann werde ich dir ordentlich die Leviten lesen. Doch was sind die Leviten eigentlich, und was genau bedeutet dieser Spruch: Jemandem die Leviten lesen?
Wenn man einem Menschen die Leviten liest, dann bedeutet dies, dass man ihn ermahnt oder mit ihm schimpft. Wenn jemand etwas getan hat, was er nicht hätte tun sollen, dann können ihm die Leviten gelesen werden.

Doch woher stammt diese Redewendung?

Mit den Leviten ist das Levitikus aus der Bibel gemeint. Es ist ein Buch Mose, aus dem die Benediktiner Mönche im 8. Jahrhundert regelmäßig gelesen haben. Im Levitikus stehen Verhaltensregeln für die Geistlichen. Oft wurde den Benediktiner Mönchen nach den Leviten eine Mahnpredigt bzw. Strafpredigt gehalten.

Heute hat sich diese Redewendung durchgesetzt, und man benutzt auch im normalen Sprachgebrauch noch die Leviten als eine Art Strafpredigt. Jemandem die Leviten lesen - nicht nur vor Mönchen.

Kommentar zu “Redewendung: Was bedeutet: Jemandem die Leviten lesen?”
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Jochen

28.07 2014

Es mag sein, daß früher Mönche aus dem dritten Buch Mose, Leviticus genannt, vorgelesen haben, um anderen eine Strafpredigt zu halten; und es mag sein, daß sich daraus dann die Redewendung "jemandem die Leviten lesen" entwickelt und bis heute erhalten hat, doch ursprünglich war damit etwas ganz anderes gemeint.

Nach dem Auszug aus Ägypten, hat der Gott der Israeliten befohlen, daß jeder Erstgeborene aus seinem auserwählten Volk und dem Tierbestand, ihm gehört. Wie aus der Bibel bekannt, hat sich dieser Gott gerne Tieropfer bringen lassen. Der Geruch des verbrennenden Fleisches des Opfers, war immer ein Wohlgeruch für diesen Gott.

2.Mose 22:29 Deinen Überfluß und dein Bestes sollst du nicht zurückbehalten; deinen erstgeborenen Sohn sollst du mir geben!
30 Desgleichen sollst du tun mit deinem Ochsen und deinem Schaf; sieben Tage mag es bei seiner Mutter bleiben, am achten Tag sollst du es mir geben!

Daß sie es ihm geben sollten bedeutet, daß sie das jeweilige Opfer für ihn (Gott) töten mußten. Später hat sich dann daraus, was die Menschen angeht, das Ritual der Beschneidung entwickelt, wobei nicht mehr der ganze Körper geopfert wurde, sondern nur noch ein kleiner Teil des Körpers, nämlich die männliche Vorhaut. Die Beschneidung bei den Israeliten erfolgt immer am achten Tag nach der Geburt.

4.Mose 3:12 Siehe, ich habe die Leviten unter den Kindern Israel genommen an Stelle aller Erstgeborenen unter den Kindern Israel, also daß die Leviten mein sind.

Zu der Zeit als die menschlichen Erstgeborenen auch noch dem Willen dieses Gottes nach geopfert werden mußten, wurde die Regelung dahingehend geändert, daß nur Angehörige aus dem Stamm der Leviten anstelle der sonstigen Erstgeborenen genommen wurden, die dann Leibeigene dieses Gottes wurden, ihm zu Diensten sein mußten und die auch als Opfer herhalten mußten, wenn er mal wieder den Wohlgeruch von verbranntem Fleisch genießen oder Blut sehen wollte.

Aus dem Stamm der Leviten wurden bestimmte Personen herausgelesen, also die Tauglichsten für den Dienst für Gott. Vergleichbar ist damit die sogenannte Musterung beim Militär. Da werden auch jene aus dem Volk gelesen, die, wenn der gottähnliche Oberbefehlshaber es für richtig hält, auf dem Altar des Schlachtfeldes geopfert werden, d.h. die bei Bedarf in einem Krieg für den Rest des Volkes dann den Kopf herhalten müssen.

2.Mose 29:25 Darnach nimm es von ihren Händen und zünde es an auf dem Altar zum Brandopfer, zum süßen Geruch vor dem HERRN; es ist ein Feueropfer des HERRN....
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