Lippenherpes ist sehr unangenehm und nicht gerade schön anzusehen. Es bilden sich aufgeplatzte Bläschen und eine Kruste auf den Lippen und die Haut wird rot und schmerzt.
Viele haben dann auch Angst, dass sie sich anstecken könnten, wenn sie zum Beispiel aus dem selben Glas trinken, aus dem auch jemand mit Lippenherpes getrunken hat, oder den Betroffenen küssen.
Aber ist Lippenherpes auch wirklich ansteckend?
Bei Erwachsenen kann man in der Regel sagen, dass Lippenherpes nicht ansteckend ist. Das liegt daran, dass sich die meisten Menschen bereits im Kindes- oder Jugendalter mit dem Herpesvirus (Herpes-simplex-Virus Typ 1) angesteckt haben und ein zweites Mal kann man sich nicht mehr anstecken. Allerdings nisten sich die Herpesviren nach einer Infektion in bestimmten Bereichen des Nervensystems ein und bleiben dort auch lebenslang. So kann man sich zwar theoretisch durch direkten Hautkontakt oder durch das Benutzen des selben Glases mit Lippenherpes anstecken, doch in der Praxis passiert dies zumindest im Erwachsenenalter eher nicht. Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass man im Laufe seines Lebens noch nie Kontakt mit dem Herpesvirus hatte.
So tragen neun von zehn Erwachsenen Herpesviren in sich, auch wenn sie keine Ahnung davon haben. Das dies so unbemerkt passieren kann, liegt daran, dass die Erstinfektion meistens ohne die üblichen Symptome verläuft.
Weshalb es bei manchen Menschen trotzdem immer wieder zum Ausbruch von Lippenherpes kommt liegt eben daran, dass die lebenslang eingenisteten Viren auch immer wieder aktiv werden können.
Man spricht in so einem Fall von einem Rezidiv, also einem Rückfall. Aber nicht jeder erleidet einen Rezidiv, manche dafür sehr oft und wieder andere nur sehr selten. Lippenherpes wird oft durch UV-Licht, Sonnenbrand, Fieber, die Menstruation oder auch Ekel und den bloßen Gedanken an die störenden Bläschen ausgelöst. Somit spielt auch die Psyche eine große Rolle bei der Entstehung von Lippenherpes.
Abschließend lässt sich also sagen, dass Erwachsene, die schon eine Erstinfektion hinter sich haben, also die meisten, keine Angst zu haben brauchen, dass sie sich mit Lippenherpes anstecken können. Dies gilt jedoch nicht für Kinder.