Wenn Menschen in eine Stresssituation geraten, kommt es im Körper immer zu den gleichen Reaktionsmustern, die unabhängig davon auftreten, ob es sich um positiven oder negativen Stress handelt.
Begründet liegen diese Reaktionsmuster in der frühzeitlichen Entwicklungsgeschichte des Menschen, als es notwendig war, dass der Mensch bei Gefahren, wie zum Beispiel dem Angriff eines Tieres oder des Feindes, blitzschnell reagieren musste, um entweder selbst in Angriff zu übergehen oder aber die Flucht zu ergreifen. Um dies zu leisten, hat unser Organismus ein sehr effektives Reaktionssystem geschaffen, das innerhalb kürzester Zeit ein hohes Maß an Energie zur Verfügung stellt und das Reaktionsvermögen erheblich steigert.
Folgendes passiert im menschlichen Körper, wenn diese Reaktionsmuster unter Stress ablaufen:
- Die Herzfrequenz wird erhöht, das Herz wird besser durchblutet
- Der Blutdruck steigt
- Die Atmung wird schneller und flacher, die Bronchien erweitern sich
- Die Muskeln werden angespannt und besser durchblutet
- Die Pupillen weiten sich
- Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wird erhöht, um bei möglichen Verletzungen nicht zu viel Blut zu verlieren
- Die Hautspannung verändert sich
- Die Tätigkeit der Geschlechtsorgane wird herabgesetzt
- Verminderte Magen-Darm-Aktivität
Um das Überleben der Art zu sichern, war dieses Reaktionssystem auch tatsächlich sehr sinnvoll. Heutzutage müssen wir aber nicht mehr auf die Jagd gehen, um uns Nahrung zu besorgen und entwaige Angriffe wilder Tiere abwehren. Vielmehr sind es heute solche Stressfaktoren wie zu viel Arbeit, Ärger im Privatleben, Alltag, Lärm, Isolation und allgemeine Reizüberflutung, die uns das Leben schwer machen. Und mit Flucht oder Angriff können wir uns diesen Problemen leider nicht stellen.
Wenn dieser Stress aber nicht abgebaut wird, wirkt die Reaktion im Körper noch sehr lange nach und es kann viel Zeit vergehen bevor der Körper wieder zu seinem alten Gleichgewicht zurückfindet.
Folgende Reaktionen des Körpers wirken sich dann negativ auf unser Wohlbefinden aus:
- Hoher Blutdruck
- Verkrampfte Muskeln
- Schneller Puls
- Der Magen produziert zu viel Säure
- Die Verdauungsorgane werden schlecht durchblutet
- Die Fortpflanzungsorgane arbeiten vermindert
- Herabgesetzte Immunkompetenz, erhöhte Anfälligkeit für Infekte
Als Langzeitfolge können schwere körperliche Störungen und Krankheiten auftreten.