Seit Anfang des Jahres ist der Wechsel von einer gesetzlichen in eine private Krankenversicherung einfacher geworden. So darf man ab einem Jahreseinkommen von 49.500 Euro schon nach einem Jahr Wartezeit, zuvor waren es 49.950 Euro mit einer dreijährigen Wartezeit, in die private Krankenkasse wechseln.
Doch stellt sich hier die Frage, ob sich der Wechsel in die private Krankenversicherung auch wirklich für jeden lohnt.
Zwar kann man die Schwerpunkte seiner privaten Krankenversicherung so festlegen wie man will und somit seine
Beiträge bestmöglich optimieren und womöglich einen günstigeren Beitrag als bei einer gesetzlichen Krankenversicherung erzielen, doch kann sich dieser mit zunehmendem Alter auch schnell wieder erhöhen.
Zusätzlich sollte man bei einem Wechsel auch beachten, dass viele Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, von der privaten nicht gedeckt werden. So zum Beispiel eine Reha, eine Haushaltshilfe oder Zuschüsse zum zertifizierten Wellnesskur- oder urlaub.
Hinzu kommt, dass bei einer privaten Krankenversicherung für den Ehepartner und für alle Kinder gesonderte Verträge, die alle extra bezahlt werden müssen, abgeschlossen werden müssen. Bei einer gesetzlichen Krankenkasse hingegen sind Kinder bis zum 25. Lebensjahr und Ehepartner, die arbeitslos sind oder nur ein geringes Einkommen haben, bei der Familienversicherung mitversichert.
Gegen die steigenden Prämien der privaten Krankenkassen ist man vor allem mit zunehmenden Alter nicht gefeilt.
Deshalb gilt, je früher man den Wechsel vollzieht, desto besser. Aber auch junge Menschen können sich mit einer Erhöhung des Beitrags irgendwann konfrontiert sehen. Außerdem wird vor einem Wechsel in die private Krankenkasse grundsätzlich der Gesundheitszustand der betreffenden Person überprüft und auch dies wirkt sich dann auf den zu zahlenden Beitrag aus.
Vor allem sollte man aber beachten, dass nach einem Wechsel in die private Krankenversicherung der erneute Rückwechsel in die gesetzliche nicht mehr so einfach ist, es sei denn, dass der Jahresverdienst wieder unter die 49.500 Euro sinkt.
Hat man allerdings bereits das 55. Lebensjahr vollendet ist ein erneuter Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung gar nicht mehr möglich und zwar auch dann nicht, wenn man arbeitslos gemeldet oder Rentner ist.
Deshalb ist es ratsam sich vor einem Wechsel in eine private Krankenversicherung genau zu informieren und alle Tarife miteinander zu vergleichen.