Vampire faszinieren die Menschheit seit jeher. Um kaum ein anderes Geschöpf kreisen so viele Mythen und Legenden, wie um den blutsaugenden Vampir.
Der wohl bekannteste von ihnen ist
Graf Dracula. Erschaffen hat ihn im Jahr 1897 der irische Schriftsteller
Bram Stoker. Seit dem sind zahlreiche Verfilmungen und Bücher, die sich mit dem Mythos Vampir befassen, herausgekommen.
Gab es Vampire wirklich oder gibt es sie noch heute?
Doch Mythen und Legenden über blutsaugende Ungeheuer und Geister gab es schon vor Dracula. So gibt es diesbezügliche Legenden auch in Asien, Afrika und Südamerika. In fast allen Kulturkreisen in der ganzen Welt finden sich schon seit frühester Zeit solche Mythen. So glaubten die Menschen schon in der Antike an sehr viele blutrünstige Ungeheuer. Die ägyptische
Göttin Kali zum Beispiel soll einen Dämon bezwingt und sein Blut ausgetrunken haben. Doch existierten diese Dämonen zu jener Zeit bloß als gesichtslose Fabelwesen bzw. Götter, deren angemessene Nahrung eben Blut war. Aber auch in Europa kreisten viele Mythen und Legenden um blutsaugende Dämonen, die ähnlich dem Vampir waren. Diese Dämonen raubten jedoch kein Blut, so wie es Vampire tun. Erst im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Vampirmythos über den Balkan in ganz Ost- und Mitteleuropa aus. Der Glaube, dass ein Vampir ein Blutsauger sei, festigte sich erst durch die Darstellung der Vampire in der Literatur und später auch im Film.
Die Entstehung des Mythos Vampir hängt mit dem
Volksglauben und der Religionsgeschichte zusammen. Menschen haben schon immer versucht etwas Unerklärliches durch Dämonen zu erklären. Da es in der Religion immer um das Gut und Böse geht, glaubten die Menschen, dass Verstorbene, die zu Lebzeiten viel Böses getan haben, als Untote in einer Zwischenwelt umher irrten. Den guten Gegenpol stellten zum Beispiel die (Schutz-) Engel dar.
Unerklärliche Phänomene wurden mit Aberglauben erklärt. Aber auch heute ist der Aberglaube immer noch allgegenwärtig.
Der Roman von Bram Stoker basiert allerdings auf realen Personen. Als Vorlage für sein Buch
Graf Dracula diente der
Fürst Vlad Tepes, auch Vlad Dracula (Sohn des Drachen) genannt, aus Transsilvanien, dem heutigen Rumänien. Vlad Tepes ging als grausamer Fürst in die Geschichte ein. Fast 24.000 Türken soll er gepfählt haben. Deshalb erhielt er auch den Beinamen
der Pfähler.
Weshalb Stoker Transsilvanien für seinen Roman wählte, liegt aber auch daran, dass der Vampirglaube in den östlichen Ländern sehr lebendig war. Die Menschen glaubten daran, dass die Toten so lange unverwest blieben, bis sie ihre Sünden verbüßt hätten. Das lag vermutlich auch daran, dass aufgrund des besonderen Klimas und der Beschaffenheit der Erde in dieser Region, die Toten tatsächlich sehr lange unverwest blieben. Dadurch sahen die Leichen wie Vampire aus. Dieses Bild hat sich durch die zahlreichen Verfilmungen immer mehr verfestigt.
Mittlerweile werden sogar Serien über Vampire gedreht, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Die Faszination, die Vampire auf uns Menschen ausüben, wird wohl nie vergehen.