Die Idee zur Pille entstand bereits im Jahr 1919. Formuliert hatte sie der österreichischer Hormonforscher Ludwig Haberlandt. Damals war er sich ziemlich sicher, dass die Hormone im Körper einer schwangeren Frau dafür
sorgten, dass der Weg in die Gebärmutter für Spermien und Eizellen unpassierbar blieb, damit sich die befruchtete Eizelle in Ruhe entwickeln konnte.
Forscher haben dann auch tatsächlich herausgefunden, dass die beiden Hormone
Östrogen und
Gestagen, die der weibliche Körper selbst herstellt, an diesem Prozess beteiligt sind.
Geringe Mengen an Östrogen bewirken, dass ein Ei reifen kann und dass es zum
Eisprung kommt und damit die
Empfängnisbereitschaft sicher gestellt wird. Wenn eine Frau jedoch schwanger ist, dann produziert sie viel zu viele Östrogene und dies verhindert die Eireifung. So hat der Embryo Zeit, um in aller Ruhe heranzuwachsen.
Die Gestagene, die während einer Schwangerschaft ebenfalls vermehrt ausgestoßen werden, verdicken zusätzlich den Schleim im Muttermund und sorgen auf diese Weise dafür, dass Spermien und Eizellen nicht in die Gebärmutter gelangen können.
Die Pille gaukelt dem weiblichen Körper eine Schwangerschaft vor
Und eben genauso funktioniert auch die
Pille. Mit der Einnahme der Pille nimmt die Frau einen Überschuss an Östrogenen und Gestagenen zu sich und täuscht ihrem Körper somit eine
Schwangerschaft vor. In der Regel wird die Pille 21 Tage lang eingenommen, danach tritt eine siebentägige Pause ein. In dieser Zeit, in der keine Hormone dem Körper zugeführt werden, kann dieser den festen Gebärmutterschleim nicht mehr halten und stößt ihn ab. Deshalb kommt es auch zu einer Blutung, die als
Pseudomenstruation bezeichnet wird, da es sich ja nicht um das Abstoßen eines unbefruchteten Eis handelt. Im Grunde könnte man auch auf diese
Pause verzichten. Die Entwickler der Pille dachten sich jedoch, dass eine Frau es natürlicher fände, wenn sie ein Verhütungsmittel einnehmen würde, dass sie trotzdem ihre Menstruation haben ließ.