Krawatten gestern ? Seit Jahrtausenden schützen und schmücken Männer ihren Hals mit Halstüchern. Das um den Hals geschlungene Tuch mit lose herabhängenden Enden wird als Vorform der Krawatte angesehen.
Im 17. Jahrhundert setzte sich im europäischen Adel eine Trageart durch, bei der der Stoff am Kragen in Form einer
Rosette oder Schleife gebunden wurde. In mehreren Völkern wurden fertig genähte Halsbinden im Verlauf des 18. Jahrhunderts Teil der korrekten Soldatenuniform. Die Krawatte in der Form, wie wir sie heute noch kennen, setzte sich ab etwa 1860 durch. Im 19. Jahrhundert wurde auch die Kunst des
Krawattenknoten verfeinert und in Publikationen ausführlich dokumentiert. Zu dieser Zeit waren bereits mehrere Dutzend Bindearten bekannt.
? und heute In vielen Berufsbildern gehört es zum erwarteten Erscheinungsbild des Mannes, dass er sich mit Anzug und Krawatte kleidet. Doch auch wer im Berufsleben legerere Kleidung trägt, wird für festliche Anlässe Hemd und Binder im Kleiderschrank haben.
An Krawattenstoffen gibt es heute die Wahl zwischen Seide, Polyester und Mischgeweben. Die Muster sind entweder jacquardgewebt oder gedruckt. Klassische Krawatten mit Streifen, Punkten, Paisley-Muster, Karo und anderen geometrischen Mustern oder auch moderne Varianten mit All-over-Prints, großformatigen Motiven und Fantasiemustern - die Auswahl ist riesig.
In Berufen oder bei Anlässen mit strengerem
Dresscode sind diese Modelle allerdings weniger gerne gesehen.
Der am weitesten verbreitete Krawattenknoten ist der so genannte einfache Knoten. Dem Klassiker sehr ähnlich ist der doppelte Knoten mit einem weiteren Überschlag.
Für besondere Anlässe empfehlen sich Windsorknoten und halber Windsor. Bei engen Kragen und bei Bindern aus dicken Stoffen empfiehlt sich der kleine Knoten.
Besonders edel wirkt ein Outfit mit Krawattennadel. Die Krawattennadel hat in erster Linie zierende Funktion. Sie hat aber auch einen praktischen Nutzen, da sie die Krawatte zusammenhält, wenn sie durch den Knoten gesteckt wird. Sie kann auch auf halber Höhe den Binder am Hemd fixieren. Krawattennadeln haben den Nachteil, dass sie dem Stoff edler Seidenkrawatten schaden können.
Welche Krawatte trage ich zum Hemd
Die Frage, welche Krawatte zu welchem Hemd passt, hat schon viele Männer ins Schwitzen gebracht. Dabei gibt es einige einfache Regeln, mit denen man auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist.
- Gemustertes mit Ungemustertem kombinieren
Sofern die Farben einigermaßen harmonieren, kann man mit dieser Regel nichts falsch machen: Zu einem Hemd mit Muster (Karos, Streifen, Rauten etc.) kombiniert man eine Krawatte ohne Muster ? oder man trägt ein unifarbenes Hemd zur gemusterten Krawatte.
- Kleines Muster mit großem Muster kombinieren
Hat das Hemd Streifen mit großem Abstand? Dazu lässt sich prima ein Binder mit engen Streifen kombinieren. Eine Krawatte mit kleingewürfeltem Karo passt zu einem Hemd mit großen Gitterlinien. Die Regel funktioniert auch mit verschiedenen Mustern: Zu einem Hemd mit breiten Streifen passt auch ein Binder mit kleinem Karomuster.
- Farbkombinationen zwischen schrill und langweilig
Harmonische Farbzusammenstellungen, zum Beispiel Ton-in-Ton-Kombinationen, sind nicht verkehrt ? wirken aber schnell nüchtern und langweilig. Mit einem stilvoll gewählten Kontrast kommt Leben in die Kombination! Wie wäre es mit einem hellgelben oder roten Binder zum hellblauen Hemd? Wenn die übrigen Teile des Outfits in harmonischen, gedeckten Farben gehalten sind, tut ein kleiner Farbtupfer gut. Anders herum funktioniert das natürlich auch: Wenn die Krawatte in die Farbfamilie des Anzugstoffes passt, darf das Hemd ruhig etwas farbenfroher sein.
Wenn man darauf achtet, dass nicht jedes Teil des Outfits aus einer anderen Farbfamilie stammt, sieht man auch mit farbenfrohen Kleidungsstücken nicht gleich aus, als wäre man auf eine Farbpalette gefallen.
[Bildquelle: Peter Smola / pixelio.de]