Ein Umzug stellt so manchen Mieter vor eine Herausforderung. Wer einen Wohnungswechsel plant, sollte vorab ein paar Überlegungen anstellen. Mit diesem Umzugsratgeber wird der Wohnungswechsel garantiert einfacher.
Grundsätzliche Überlegungen vor dem Umzug
Die ersten Überlegungen starten weit vor dem eigentlichen Umzug. Folgende Fragen sollten gemäß jedem Umzugsratgeber als Erstes beantwortet werden, um Ärger und unnötige
Umzugskosten zu vermeiden:
- wann will ich umziehen, und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
- Bekomme ich vom Arbeitgeber zum gewünschten Zeitpunkt Urlaub?
- Wann kann ich die alte Wohnung kündigen?
- Die meisten Mietverträge haben eine Kündigungsfrist, daher sollte man sich vorher genau zeitlich einrichten, dass keine Doppelzahlung entsteht.
- Wer Kinder hat, sollte rechtzeitig an einen eventuellen Kindergarten- oder Schulwechsel denken.
Umzugskosten: Kostenplanung
Wer umzieht, sollte über ein gewisses Budget verfügen, mindestens fünf- bis sechstausend Euro sind ratsam. Im Allgemeinen lohnt es sich, eine komplette Kostenübersicht für den geplanten Umzug zu erstellen. Kosten entstehen für Renovietrungsmaßnahmen, Maklercourtage, den Möbeltransport, eventuell neue Möbel sowie die
Mietkaution.
Der neue Vermieter kann eine Kaution maximal in Höhe von drei Monatsmieten ohne Betriebskostenvorauszahlung verlangen. Wer die Mietkaution nicht aus eigener Tasche zahlen kann, kann auch auf Alternativlösungen wie
Mietbürgschaften zurückgreifen.
Wurde in der alten Wohnung eine Mietkaution hinterlegt, muss diese vom Vermieter samt Zinsen ausgezahlt werden. Hierbei gilt es jedoch zu bachten, dass der abgebende Vermieter die Mietkaution meist nicht sofort zurückzahlt, sondern erst nachdem er die Wohnung genau inspiziert hat. Hierfür können schon mal ein paar Wochen Zeit vergehen. Somit steht das Geld aus der alten Kaution meist für die Zahlung der neuen Kaution noch nicht zur Verfügung. Für die Einrichtung der neuen Wohnung sollte ein Einrichtungsplan erstellt werden. Spätestens hier zeigt sich, ob alle Möbel aus der alten Wohnung mitgenommen, oder ggfls. neue benötigt werden. Hierfür entstehen nochmal zusätzliche Kosten.
Umzugsunternehmen oder Transport in Eigenleistung
Steht der Umzugstermin, muss man sich entscheiden, ob man alles selbst bewältigen möchte, oder professionelle Helfer engagiert. Es gibt zahlreiche Umzugsunternehmen, von Komplettlösungen bis hin zu Einzeldienstleistungen. Wer ein Umzugsunternehmen beauftragen möchte sollte hierfür ein paar Angebote einholen. Mieter die den
Umzug selbst bewältigen möchten, sollten hierfür genügend Umzugshelfer anheuern. Entsprechende Umzugsratgeber helfen hier schon vorab bei der Planung.
Renovierungsarbeiten und Wohnungsübergabe
Vor dem eigentlichen Wohnungswechsel stehen auch noch Entscheidungen über Renovierungsarbeiten an. Muss die alte Wohnung neu tapeziert oder gemalert werden? Ist die neue Wohnung überhaupt bezugsfertig? Auch hier kann man die Arbeiten selbst erledigen oder Fachkräfte dafür anheuern.
Die Wohnungsüberabe der alten Wohnung sollte sorgsam vorbereitet werden. Wichtig ist dass sich die Wohnung in einem annehmbaren Zustand befindet. Mängel wie z.B. ein beschädigter Teppichboden sollten behoben, und Nägel aus den Wänden entfernt werden. Die erfolgte Übergabe sollte schriftlich protokolliert werden. Auf das Übergabeprotokoll sollten auch Zählerstände von Wasser und Heizung eingetragen werden, so können bei der Nebenkosten-Endabrechnung Meinungsverschiedenheiten ausgeschlossen werden.
Umzug vorbereiten
14 Tage vor Umzug sollten schon Materialien wie Umzugskartons, Luftpolsterfolie, und Seidenpapier für Geschirr besorgt werden. Spätestens jetzt sollte auch ein LKW für den Transport der Möbel organisiert werden. Ein paar Tage vor dem Umzug ist es dann Zeit, die letzten
Umzugskartons zu packen, Helfer noch mal abzusichern, und an Ummeldungen aller Art zu denken. Tiefkühlschränke und Kühltruhen sollten rechtzeitig abgetaut werden. Auch Nachbarn sollten nun über den Umzugstermin Bescheid wissen.
Der Tag des Umzugs
Dann ist es soweit: der Tag des Umzuges. Es bietet sich an, an beiden Orten die Treppenhäuser auf eventuelle Vorschäden zu überprüfen. So geht man sicher, dass man nicht zu Unrecht für Schäden haftbar gemacht wird. Die Umzugshelfer sollten sowohl in Zeitplan als auch in den
Einrichtungsplan eingeweiht werden. So weiß das gesamte Team, wie und wann was wo stehen soll. In der neuen Wohnung sollten erst die Möbel aufgebaut werden, dann kommen erst Kartons und Kleingegenstände. Liegt Teppich oder Parkett in der Wohnung, sollte beides vor Schäden geschützt werden. Hat man alles geschafft, sollte noch mal das Treppenhaus abgegangen werden. Muss noch etwas gereinigt werden?
Hat der Umzug Schäden hinterlassen? Ein Trinkgeld für die Helfer ist immer eine nette Geste. Nach dem Umzug steht nicht nur das schöne Einrichten der neuen Wohnung an. Auch sollten hier noch einige Dinge abgehakt werden: Geliehene Dinge zurück geben, bei beruflich bedingtem Umzug alle Belege sammeln, die Checkliste noch mal durchgehen, ob alle Ummeldungen erfolgt sind. Und zu guter Letzt steht die
Einweihungsparty an, die alle für die Mühen entlohnen wird.
Ummeldungen und Adressänderungen
Spätestens kurz nach dem Umzug bietet es sich an, auf dem Einwohnermeldeamt den Wohnungswechsel anzugeben sowie die Fahrzeuge umzumelden. Adressänderungen sollten bei allen Versicherungen angezeigt werden (z.B. Haftpflicht, Hausrat-, Lebens- und Krankenversicherung). Nicht
den Nachsendeauftrag für die Post vergessen! Fernsehen, Telefon und GEZ müssen ebenfalls umgemeldet werden. Weitere mögliche Stellen für Adressänderungen sind Freunde, Vereine, Geschäftspartner, das Finanzamt, Bafögstelle, Kreiswehrersatzamt, Kindergeldstelle und Abos aller Art.