Seit den verheerenden Reaktorunfällen in Japan ist das Thema Atomenergie in aller Munde und die Furcht der Menschen groß,
dass es auch in ihrem Land zu einer solchen Katastrophe kommen könnte und fordern deshalbvermehrt einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie.
Und das nicht zu Unrecht, immerhin können bei einem solchen nuklearen Störfall wie in Japan verschiedene
Radionuklide in die Umwelt freigesetzt werden und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden bei Menschen führen. Zudem nimmt die Radioaktivität nur sehr langsam ab.
Die Dauer des radioaktiven Zerfalls wird mit dem Begriff
Halbwertszeit beschrieben. Dieser stellt genau die Zeit dar, die gebraucht wird damit die Menge eines radioaktiven Stoffes auf die Hälfte gesunken ist.
Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf die Gesundheit:
Im Folgenden werden einige der oben erwähnten Radionuklide mit ihren gesundheitlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper aufgezählt
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Jod 131 (Halbwertszeit 8 Tage): wird über kontaminierte Nahrung und die Luft aufgenommen und lagert sich vor allem in der Schilddrüse ab, wo es zu Schilddrüsenkrebs führen kann.
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Cäsium 137 (Halbwertszeit 30 Jahre): wird vor allem in Körperzellen aufgenommen, beeinträchtigt Muskel- und Nervenzellen und kann das Erbgut (DNA) schädigen.
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Strontium SR 90 (Halbwertszeit 28 Jahre): wird insbesondere im Knochengewebe aufgenommen und kann Leukämie und Knochentumore verursachen.
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Plutonium Pu-239 (Halbwertszeit 24.110 Jahre): gelangt vor allem über die Atemwege in die Lungen und erhöht das Lungenkrebsrisiko drastisch, lagert sich aber auch in Leber und Nieren ein.
Durch hohe Dosen ionisierter Strahlen werden Zellbausteine zerstört, was wiederum zum massiven Absterben von Körperzellen führt. Es handelt sich hierbei um die sogenannte Strahlenkrankheit, die sich durch Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, juckende Hautrötungen mit Blasenbildung, Haarausfall, verstärkte Blutungen und ein stark erhöhtes Risiko für Infektionen äußert. Je nach Dauer und Art des Kontakts (Luft oder Nahrung) können bereits niedrige Dosen an radioaktiver Strahlung die DNA schädigen und somit das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen.